Leverkusen Kultur-Häppchen zum Spielzeit-Start

Leverkusen · Alle fünf Sparten, die im Bayer Jahresprogramm vertreten sind, wurden an diesem Eröffnungs-Abend präsentiert.

 Businesskleidung zur Eröffnung: In Hemd, Krawatte und Bügelfaltenhose machten diese beiden Herren dem Publikum tämzerisch Appetitt.

Businesskleidung zur Eröffnung: In Hemd, Krawatte und Bügelfaltenhose machten diese beiden Herren dem Publikum tämzerisch Appetitt.

Foto: Uwe miserius

Zwei Herren in korrekter Businesskleidung in Hemd, Krawatte und Bügelfaltenhose eröffneten den ersten aber kurzen Tanzabend der neuen Saison 2014/2015 im Erholungshaus. Besser könne man die Funktion von Bayer Kultur nicht verdeutlichen, meinte Leiter Dr. Volker Mattern, als er anschließend die Gäste der Spielzeiteröffnung begrüßte. Da werden zwei unterschiedliche Welten zusammengeführt: ein weltweit tätiges Unternehmen und der kreative Kosmos von Bildender Kunst und Literatur, Musik, Theater und Oper.

Alle fünf Sparten, die im Bayer Jahresprogramm vertreten sind, wurden an diesem Abend präsentiert. Kurze Appetithäppchen, von denen sich jeder Gast mehrere einverleiben konnte. Schon bim Hereinkommen nahm man die aktuelle Kunstausstellung "Wahrheiten - Zeitgenössische Kunst im Dialog mit Alten Meistern" wahr, die offiziell erst am Sonntagvormittag eröffnet wurde.

Den Anfang auf der großen Bühne machte eine halbstündige Vorstellung von jungen Mitgliedern des Bayerischen Staatsballetts, das allerdings in dieser Spielzeit (noch) nicht zum abendfüllenden Gastspiel erwartet wird. Sie zeigten humorvolle und unerwartete Choreographien zu klassischer Ballettmusik wie Schwanensee oder Bilder einer Ausstellung.

Tanz zu Beginn im Plenum, auch das hat nun bei der dritten Auflage schon beinahe Tradition. 2012 probierte Bayer Kultur erstmals das neue, lockerere und vorwiegend heitere Format eines Saisoneröffnungsfestes. Während die Gäste früher dem Festvortrag eines Prominenten Redners plus Konzert lauschten, müssen sie seitdem nur noch kurze Zeit im großen Saal stillsitzen, denn die Hauptsache ist die auf rund 80 Minuten ausgedehnte Pause. Damit wurde der Abend keineswegs kürzer, aber sehr wohl kurzweiliger, vergnüglich und dennoch anspruchsvoll, entsprechend der Philosophie des Hauses.

Und ganz sicher ging die Rechnung auf, dass mancher Besucher nach diesem Abend noch schnell Eintrittskarten orderte. Beispielsweise für das außergewöhnliche Opern-Projekt "Intermezzi mit Intermezzo", das in der letzten Spielzeit hier im Hause entwickelt und für diese Saison wieder aufgenommen wurde.

Ein Drei-Gänge-Menü zwischen zwei Kurzopern von Scarlatti und Pergolesi - so der Ablauf der Aufführungen am 17. September oder 7. Und 8. Februar - wurde an diesem Abend zwar nicht aufgefahren, aber man konnte immerhin probeweise an der schon aufgebauten opulent gedeckten barocken Festtafel Platz nehmen und wie überall im Haus etwas von der kleinen Karte der Bayer Gastronomie ordern, dabei das Cellospiel von Leonhard Bartussek und Milan Sladeks Pantomime genießen.

Wer schnell genug war hatte einen der begehrten Plätze im Studio ergattert, wo die Kurzopern mit Witz, Charme und auf hohem musikalischen Niveau (Musikalische Leitung Werner Ehrhardt) aufgeführt wurden.

Unten im Erdgeschoss hatte man schließlich die Wahl zwischen jazzigen "Petit fours für die Seele" von Olivia Trummer in der Kulisse und einem unterhaltsamen Seminar mit Christian Kaiser und Uta Krause, die Texte von Robert Gernhardt vorstellten - lyrisch, prosaisch und dramatisch.

Beim letzten Akt, zurück im Saal, präsentierte sich eines der vielen Werksensembles. Das Akkordeon-Orchester bewies unter der Leitung Monika Schneider die klanglichen und konzertanten Möglichkeiten eines Instruments, das tatsächlich "Weit mehr als ein Schifferklavier" ist.

(mkl)
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