Leverkusen LEG-Mieter weiterhin verärgert

Leverkusen · Der Unmut einiger Mieter der Eisenbahnersiedlung in Opladen ist immer noch groß. Zwar hatte ihr Vermieter, das Immobilien-Unternehmen LEG, jetzt eingelenkt und versichert, die für Mitte August angemeldeten Sanierungsmaßnahmen doch nicht mehr vorziehen zu wollen. Von der angekündigten Gesprächsbereitschaft sei jedoch nichts zu spüren, berichtet ein 75-jähriger Bewohner.

 In der Siedlung an der Friedrich-List-Straße werden zurzeit die Balkone instand gesetzt.

In der Siedlung an der Friedrich-List-Straße werden zurzeit die Balkone instand gesetzt.

Foto: Susanne Genath

Er hatte die von der LEG angebotene Sprechstunde vergangene Woche genutzt und mit Vertretern des Unternehmens gesprochen. Aus seiner Sicht jedoch ohne Erfolg. "Wir haben zum Beispiel moniert, dass wir den Hausmeister nie erreichen können." Die LEG habe lediglich geantwortet, das könne nicht sein.

Auch Fragen zur im Moment durchgeführten Balkonsanierung hätten in der Sprechstunde nicht geklärt werden können. Als ein Mitarbeiter diese Woche vor Ort gewesen sei, um sich einige Balkone noch einmal anzusehen, sei er einem Gespräch aus dem Weg gegangen. "Dabei hatte ich ihm zugerufen, mit ihm sprechen zu wollen", berichtet der 75-Jährige. "Er war dann aber einfach weg."

Eine 48-jährige Mieter hat mittlerweile ebenfalls den Eindruck, dass viele Aussagen in der Sprechstunde nur Lippenbekenntnisse gewesen seien. Die angekündigten Taten seien nicht umgesetzt worden. "Es waren wohl Sonntagsreden, um die Wogen zu glätten."

Das Hauptproblem bleibe so oder so: die mit der Sanierung einhergehende Mieterhöhung um zum Teil 70 Prozent, die insbesondere für ältere Menschen mit kleiner Rente schwer zu stemmen sei, aber auch für andere, deren Einkommen eher gering sei. Heute hätten deshalb einige Bewohner einen Termin beim Mieterverein, um prüfen zu lassen, ob sie unter die Härtefallregelung fallen. Die greift nach Auskunft des Mietervereins, wenn ein Bewohner nach einer Mieterhöhung 45 Prozent seines Nettoeinkommens allein für die Miete aufbringen soll. Dann muss die Erhöhung verringert werden. Mieter, bei denen das der Fall sein könnte, müssen laut Mieterverein bis zum 30. Juni einen Antrag bei der LEG einreichen.

Status:

Rot - die Angelegenheit stockt nach vorübergehender Bewegung wieder

(sug)
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