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Leverkusen Luftschiff kreist wieder über Leverkusen

Leverkusen · Am 12. und 13. September präsentieren die beiden Piloten ihr historisches Wolken-Gefährt beim Flugplatzfest.

 Heißluft-Luftschiffe wie der Bayer-Zeppelin sind eine Rarität. Weltweit gibt es Schätzungen zufolge nur rund 100 davon. Einer ist am kommenden Wochenende beim Flugplatzfest zu sehen.

Heißluft-Luftschiffe wie der Bayer-Zeppelin sind eine Rarität. Weltweit gibt es Schätzungen zufolge nur rund 100 davon. Einer ist am kommenden Wochenende beim Flugplatzfest zu sehen.

Foto: miserius

Wie ein riesiger Wal gleitet das blau-grüne Luftschiff am Himmel über die Köpfe der Menschen hinweg. Bis der Riese allerdings dort oben angekommen ist, dauert es meistens eine Weile. Während bei Heißluftballons die Landung das Schwierigste ist, ist beim Luftschiff das "Aufrüsten" die anspruchsvollste Übung.

Der Zeppelin mit dem Slogan "Bayer: Science For A Better Life" ist vor etwas mehr als einem Jahr von seiner Welttournee anlässlich des 150-jährigen Unternehmensjubiläums zurückgekehrt und seither am Flugplatz Kurtekotten stationiert. Zwei Piloten mit Ballonfahrerlizenz wurden durch einen Spezialisten ausgebildet, erhielten unter anderem Lehrstunden in Sachen Technik, Fahrwerk, Motor und Brenner. Seither waren sie rund 30 Stunden in der Luft und sind 111 Mal gestartet und gelandet.

Unter anderem taten sie das auch im Januar bei der 1. Deutschen Heißluftluftschiffmeisterschaft am Tegernsee, wo sie auf Anhieb den vierten Platz belegten. Es folgte eine lange Sommerpause. In diesen Tagen aber sind die Piloten Markus Pott und Wolfgang Deppe mit dem Luftschiff wieder häufiger über Leverkusen zu sehen, denn sie üben für das Flugplatzfest am 12. und 13. September, bei dem sie die Neuheit präsentieren werden.

Die Vorbereitungen beginnen in der Regel zwei Stunden vor dem Start mit Kontrolle von Füllstand und Druck der Propangas-Flaschen. Es folgen Aufstellen der viersitzigen, 290 Kilo schweren Gondel, ausrollen und montieren der 210 Kilo wiegenden Hülle und Erwärmen der Luft mit Hilfe des Gasbrenners. Erst dann kann der Zweitakt-Ottomotor angelassen werden, der das Heißluft-Luftschiff antreibt.

Markus Pott war seit 1984 in mehr als 1500 Stunden mit klubeigenen Montgolfieren unterwegs. 25 Jahre ist er immer wieder in Leverkusen gestartet, aber stets an anderen Orten gelandet. Anders mit dem Luftschiff, das als Ballon mit Hilfsantrieb gilt. "Es kann Dinge, die ein Ballon partout nicht kann. Es kommt zum Ausgangspunkt zurück, kann Ziele anfahren und ist auch bei geringem Wind gut zu steuern - genau dann, wenn es mit einem Ballon keinen Spaß mehr macht", beschreibt der Opladener Unternehmer.

Allerdings ist ein Luftschiff windempfindlicher und kann nicht so lange in der Luft bleiben. Letztlich sei der Betrieb aufwendiger, "aber wir kommen immer besser ins Training". Heißluft-Luftschiffe gelten als Rarität. Weltweit, so wird geschätzt, gibt es rund 100 Exemplare. Und: Es gibt weniger Luftschiffe, als Astronauten. Auf 40 Astronauten in Deutschland kommen gerade mal 16 Luftschiff-Piloten - jetzt also auch in Leverkusen.

(gkf)
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