Leverkusen Markt Lützenkirchen: Stadt lobt neues Bauvorhaben

Leverkusen · Auch die Industrie- und Handelskammer will die Verlagerung des Lützenkirchener Marktplatzes nach Osten.

Das seit vielen Monaten akribisch vorbereitete Bauprojekt "Wohnen am Wiehmbachtal" im Herzen Lützenkirchens steht kurz davor, eine entscheidende politische Hürde zu nehmen: Heute beginnt im Bürger-und Umweltausschuss eine Beratungsfolge, an deren Ende der Leverkusener Stadtrat entscheiden soll, ob der Flächennutzungsplan für das Gebiet geändert sowie der Feststellungsbeschluss gefasst wird.

Dabei geht es auch um die Anregungen und Beschwerden, die in der öffentlichen Auslegungsphase des Projekts von verschiedenen Bürgern bzw. Institutionen geäußert worden sind. Dazu hat die Stadtverwaltung in einer umfangreichen Beschlussvorlage mittlerweile Stellung genommen und Vorschläge unterbreitet. Auch darüber soll abgestimmt werden.

Die Industrie-und Handelskammer lobte in ihrer Stellungnahme die geplante Verlagerung des Lützenkirchener Marktplatzes nach Osten, da "dieser somit stärker ins Ortszentrum eingebunden wird". Allerdings bedauere man den starken Fokus auf Wohnbebauung. Aufgabe sei es vielmehr, "die Versorgungsfunktionen des Stadtteil Lützenkirchen zu sichern und auszubauen". Kurz: Weniger Wohnungen, mehr Geschäfte.

Die Stadt Leverkusen wiederum betont, aufgrund der zahlreichen Stellungnahmen und der unterschiedlichen Planvarianten habe der Rat der Stadt Leverkusen bereits .2009 einen Abwägungsbeschluss mit folgenden Maßgaben getroffen:

- die Tennishallengrundstücke sollen allgemeines Wohngebiet werden;

- der Marktplatz ist in seiner Größe und Funktion zu erhalten;

- es ist eine maximale Verkaufsfläche von 400 Quadratmetern zulässig.

Aufgrund dieses Abwägungsbeschlusses des Rates wurden die zuvor beantragten Pläne zur Einzelhandelsnutzung durch den Investor zurückgezogen und nicht weiter verfolgt, heißt es darüber hinaus.

Der Werbering der Lützenkirchener Kaufleute habe diese Maßgaben im übrigen in einem Schreiben an den Oberbürgermeister bestätigt. Im Einzelnen heißt es in dem Brief, dass "die Errichtung weiterer Einzelhandels- und Gewerbeflächen (auch im kleinteiligen Bereich) als nicht sinnvoll erachtet wird, da mit Mühe und Not geschafft wurde, die Leerstände im Ortsteil Lützenkirchen wieder zu beleben" .

In ihrer Abwägung schreibt die Stadt: "Das Plangebiet mit den sanierungsbedürftigen Tennishallen und dem abseits gelegenen Marktplatz stellt sich heute als städtebaulicher Problembereich dar, der dringend einer Neuordnung bedarf. Die Bestrebungen zur Neuordnung der vergangenen Jahre sind aus vielerlei Gründen gescheitert."

Das neue Bauvorhaben dagegen reagiere auf unterschiedliche Bedarfslagen und schaffe Wohnraum für junge Familien aber auch ältere Menschen. Zudem stärke es durch die Verlegung des Platzes die Zentralität der Ortsmitte und verbinde den Markplatz mit dem bestehenden Versorgungsschwerpunkt an der Lützenkirchener Straße: "Es entsteht somit insgesamt ein im Zusammenhang erlebbares Ensemble aus Kirche, Marktplatz und dem öffentlichen Versorgungsbereich der Lützenkirchener Straße. Hierdurch ergibt sich eine über das Plangebiet hinaus gehende Aufwertung des gesamten Ortsteils."

(RP)
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