Leverkusen Patientenfürsprecher sind Seelsorger und Problemlöser

Leverkusen · Sie sind von Montag bis Freitag in Aktion, mittendrin: Die Patientenfürsprecher des Klinikums Leverkusen suchen mit den Patienten das Gespräch und erfahren so viel über deren Bedürfnisse und Wünsche. Für das Projekt "Team Patientenfürsprecher" ist das Klinikum vom NRW-Gesundheitsministerium mit dem Gesundheitspreis NRW ausgezeichnet worden. Es sei gelungen, die Patientenzufriedenheit zu verbessern - indem die Ehrenamtler sich um die Patienten kümmerten, erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens, warum der mit 2000 Euro dotierte Preis in diesem Jahr nach Leverkusen geht.

Irmgard Steinacker, Michael Voß und Ursel Forst sind drei der insgesamt neun Patientenfürsprecher im Leverkusener Klinikum. Sie teilen sich die Zeiten auf, so dass jeden Tag jemand vor Ort ist. "Die Menschen brauchen Zeit, um sich zu öffnen", sagt Michael Voß, der täglich auf der Neurologie das Gespräch sucht. "Sie müssen ihre Anliegen erstmal hervorbringen können", erklärt Dr. Hubertus Bürgstein, Qualitätsmanager des Klinikums. Die Wünsche sind extrem vielschichtig, die Fürsprecher eine Mischung aus Seelsorger und Problemlöser. "Manche wissen nicht, was im Krankenhaus mit ihnen geschieht. Da ist der Redebedarf sehr groß. Jemand anderes ärgert sich über ein Loch in der Gardine", erzählt Ursel Forst. Dann lege sie auch schon mal selbst Hand an.

"Letztens hatten wir eine quietschende Tür auf der Neugeborenenstation. Da kein Schmieröl auf der Station zu haben war, habe ich die Scharniere kurzerhand mit Babyöl eingefettet - Problem gelöst", erzählt Forst. Mit ihrer Arbeit entlasten die Fürsprecher auch Ärzte und Pflegepersonal. "Am Anfang waren sie schon misstrauisch. Aber man lernt sich kennen. Wir sind Vermittler und geben neben Beschwerden auch Lob an die Mitarbeiter weiter", erzählt Irmgard Steinacker.

Das Konzept, das das Klinikum seit November 2014 umsetzt, findet mittlerweile auch Nachahmer. "Wenn unsere Patienten nicht zufrieden sind, haben wir unseren Auftrag nicht erfüllt", sagt Hubertus Bürgstein. Das Klinikum sucht übrigens weitere Ehrenamtler im Team der Patientenfürsprecher. Kontakt: Eva Kraus, 0214 1348125.

(inbo)
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