Leverkusen Stadt blitzt an Baustellen und für den Lärmschutz

Leverkusen · Die neuen Regeln für Tempokontrollen bringen einige in Leverkusen bislang ungekannte Neuerungen: Geblitzt wird auch zur Einhaltung des Lärmschutzes und des Luftreinhalteplans oder an Baustellen.

Blitzer in Leverkusen und Köln - wo aktuell geblitzt wird
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Aktuelle Blitzer in Leverkusen/Köln - hier wird geblitzt

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Foto: Berns, Lothar

Der städtische Verkehrsexperte Friedhelm Laufs setzt im Schwerpunkt auf den Einsatz der mobilen Messteams und damit auf Flexibilität. Der Einsatz der Radarwagen lässt sich für den Autofahrer nicht berechnen, trotz der wöchentlichen Veröffentlichungen der Standorte durch die Stadt. Alles ist getragen von der Erkenntnis, dass Geschwindigkeitsverstöße die Hauptunfallursache darstellen, schreibt die Stadt in dem jetzt vorgelegten Beratungspapier, das unsere Redaktion schon teilsweise vorgestellt hat. Durch den Kontrolldruck sei die Zahl der tödlichen Unfälle zurückgegangen, sagt jedenfalls die Stadt.

Grundlage für die geänderte Arbeitsweise der Stadt ist die neue Definition einer "Gefahrenstelle", an denen geblitzt werden darf. Zu ihnen zählen heute auch Strecken, "auf denen eine erhöhte Unfallgefahr angenommen werden muss". Beispielsweise:

- Potenzielle Messpunkte liegen an Straßen, an denen sich viele Fußgänger, Radler oder andere "schwache" Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Senioren und hilfsbedürftige Menschen bewegen. Dazu gehören Schulen samt der stark frequentierte Schulwege oder Seniorenheime.

- Auch Engpässe oder Baustellen, die in der Regel mit einem Tempolimit unterhalb der Stadtgeschwindigkeit geschützt werden, werden demnächst durch die Stadt kontrolliert. Dies diene dem Schutz der Bauarbeiter und reduziere die Unfallgefahr im Bereich der meist verengten Baustellen-Fahrbahnen.

Selbst auf gut ausgebauten Straßen ohne viele Unfälle darf die Stadt kontrollieren. Voraussetzung: mehr als 20 Prozent der Fahrer verstoßen gegen die Höchstgeschwindigkeitsgrenze.

Die Stadt will regelmäßig auch Bürgerbeschwerden oder eigenen Beobachtungen über Raser nachgehen. Zunächst wird an solchen Stellen die Zahl der Tempoverstöße einfach nur durch "Seitenradargerätze" gezählt. Erweisen sich die Klagen als berechtigt, wird eine neue Messstelle für die mobilen Radarwagen eingerichtet. Zwölf wurden schon eingerichtet, 19 sind in der Prüfung. Die neue Technik erlaubt auf zweispurigen Straßen mit nur einem Wagen das Messen beider Fahrtrichtungen, das dürfte manchen Autofahrer erstaunen.

Eher durchwachsen ist die Haltung der Stadt zu den ehemals 17 stationären Tempomesskästen. Sie werden oft beschädigt oder zerstört, manchmal einfach durch Überziehen von Weihnachtsmützen ausgeschaltet.

Zwei "Starenkästen" wurden allerdings komplett gestohlen, berichtet die Stadt in ihrem Beratungspapier. Anfang 2007 verschwanden Mast und Blitze an der Langenfelder Straße. 2012 stahlen Unbekannte an der Burscheider Straße die Anlage samt Kamera.

(RP)
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