Leverkusen Stadt lehnt Park-Markierungen an der Robertsburg ab

Leverkusen · Ein Anwohner, dessen Einfahrt stets zugestellt wird, griff unlängst selbst zu Farbe und Pinsel, um Falschparker abzuhalten.

 Ärgernis 1 an der Robertsburg: Autofahrer halten die Mindestabstände vor den Grundstückseinfahrten nicht ein.

Ärgernis 1 an der Robertsburg: Autofahrer halten die Mindestabstände vor den Grundstückseinfahrten nicht ein.

Foto: anwohner

Seit Jahren schon hatte sich der Mann immer wieder geärgert: Behinderungen durch Falschparker, vergebliche Anträge, die Stadt möge doch endlich durchgreifen - da platzte dem Anwohner der Straße An der Robertsburg der Kragen. Er griff zu Farbe und Pinsel und brachte selbst eine weiße Markierung vor seiner Grundstückseinfahrt auf die Fahrbahn. In Selbsthilfe, wie er betont, aber "leider ohne Erfolg, denn ich werde durch Dauerparker nach wie vor regelmäßig bei der Ein- und Ausfahrt behindert". Der Grund dafür ist immer derselbe: Viele Autofahrer halten die vorgeschriebenen Mindestabstände einfach nicht ein.

Außerdem, so beklagt der Anwohner stellvertretend für viele "Leidensgenossen" in seiner Straße sowie der Lucasstraße, werde fleißig auf dem Bürgersteig geparkt. Mit dem Effekt, "dass Kinderwagen und Rollatorfahrer nicht ausreichend Platz haben und auf die Straße ausweichen müssen". Behinderungen wie diese gibt es überall im Stadtgebiet - sie könnten nach Auffassung des geplagten Hausbesitzers jedoch durch eindeutige Kennzeichnung der Parkbereiche vermieden werden, "wie dies zum Beispiel im Bereich der Haus-Vorster-Straße, Beerenstraße und ähnlichen Wohnvierteln der Stadt vorbildlich und großzügig der Fall ist".

Bei der Stadtverwaltung beschwerte sich der Leverkusener schriftlich - bekam aber eine für ihn unbefriedigende Antwort: Der Fachbereich Straßenverkehr ließ ihn wissen, man werde die Verkehrsteilnehmer zunächst mit sogenannten Höflichkeitszetteln auf ihren Gehweg-Verstoß hinweisen, um sie für das Thema zu sensibilisieren.

Sollte diese Maßnahme nicht von Erfolg gekrönt sein, so die Stadt, gäbe es die Möglichkeit, Parken nur noch am rechten Fahrbahnrand zu erlauben: Dies hätte jedoch zur Folge, dass 42 Parkmöglichkeiten in beiden Straßen entfallen würden.

Alternatives Gedankenspiel der Verkehrsbehörde: eine Bewohner-Parkregelung. Die wiederum bedeute jedoch zusätzliche Kosten, da für jeden Parkausweis rund 30 Euro fällig würden.

Weiter heißt es wörtlich in dem Schreiben der Stadt: "Die Wirksamkeit einer solchen Maßnahme setzt zudem eine Überwachung voraus, welche derzeit personell nicht leistbar ist." Bevor man weitere Maßnahmen ergreife, wolle man deshalb erst einmal das Ergebnis der Zettel-Aktion abwarten.

Der Anwohner an der Robertsburg ist nachhaltig verärgert. ". Zur Abhilfe genügt es offensichtlich nicht, wenn Handzettel an die parkenden Wagen geheftet werden", schrieb er zurück.

Das Bestreben der Stadt, möglichst viel Parkraum zu bieten, sei ja verständlich: "Dies darf aber nicht auf Kosten beziehungsweise zum Nachteil der Anlieger geschehen."

(RP)
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