Leverkusen Stadt will mit Digitalisierung von Schulen zügig starten

Leverkusen · Das Eingreifen der Schulpolitiker hat verhindert, dass die Fördermittel aus dem Topf "Gute Schule 2020" komplett in fällige Bau- und Sanierungsmaßnahmen fließen. Laut Ratsbeschluss sind nun ein Drittel für digitales Lernen an den Schulen zu verwenden. Entsprechend musste die Bauverwaltung einen neuen Katalog von Maßnahmen aufstellen, die mit jetzt kleinerem Budget zu realisieren sind.

Für Verwirrung sorgte im Schulausschuss, dass nun die Posten Dachsanierung gestrichen sind. "Zu Hause macht man das zuerst, wenn saniert wird", meldete Bernhard Marewski Bedenken (CDU) an. Tatsächlich wolle auch die Verwaltung die notwendigen Dachreparaturen nicht verschieben, erklärte Dezernent Marc Adomat. Aber die würden nicht mehr aus dem Fördertopf in Höhe von insgesamt 16 Millionen Euro finanziert.

Außerdem vermisste Marewski in der Aufstellung für Digitalisierung den Posten "Support", also Unterstützung für die Anwender. Hardware und Leitungen nützten nichts, wenn es dann nicht laufe, und: "Lehrer werden eigentlich nicht für die Wartung bezahlt." Fürs Protokoll verlangte er, bei den nun veranschlagten 4,8 Millionen Euro (nicht wirklich ein Drittel, wie vereinbart) die Support-Kosten zu berücksichtigen. Dazu hätten erste Gespräche mit der Energieversorgung Leverkusen (EVL) stattgefunden, berichtete Adomat. Man wolle - möglichst mit den Schulen zusammen - eine einheitliche Lösung finden.

Schulverwaltungsleiterin Carolin Maus will aber nicht ein ganzes Jahr verstreichen lassen, bis alle soweit sind, sondern zügig mit Pilotschulen starten, um eigene Erfahrungen zu sammeln. Außerdem habe man einen Berater des Landes an der Seite. Zu den Modellschulen sollte die neue Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Netzestraße (ab 1. August Zusammenschluss von Löwenzahn- und Sternenschule) gehören. Ende des Jahres hofft Maus, ein abgestimmtes Gesamtkonzept vorstellen zu können.

Monika Ballin-Meyer-Ahrens fürchtet, dass zu viel Geld für Endgeräte verbraucht wird, weil die sehr schnell veralten. Die FDP-Politikerin schlägt deshalb vor, Eigengeräte der Schüler zu nutzen, nach dem englischen Motto: "Bring your own device" (auf Deutsch: Bring dein eigenes Gerät mit".

Die Sicherheit müsse an erster Stelle stehen, sagt Schulverwaltungsleiterin Maus. Die Erprobung verschiedener Endgeräte sei wichtig, weil unterschiedliche Apps geboten werden, die man testen solle. Bei der letzten Schulträgertagung habe sie festgestellt, dass die digitale Entwicklung in Schulen hier vergleichsweise positiv sei.

(mkl)
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