Leverkusen Streit um "Panflöten-Band" eskaliert vor der Rathaus-Galerie

Leverkusen · Die Szene vor der Rathaus-Galerie am Sonntag hatte etwas von versteckter Kamera, aber keiner der beteiligten Menschen verstand in dieser Situation Spaß.

 Weggeschickt: Die Agsus-Sicherheitsleute (arbeiten im Auftrag der Stadt), beenden den Auftritt der Panflöten-Band vor der Rathaus-Galerie.

Weggeschickt: Die Agsus-Sicherheitsleute (arbeiten im Auftrag der Stadt), beenden den Auftritt der Panflöten-Band vor der Rathaus-Galerie.

Foto: US

Der Auftakt Zwei Männer in gelben Wetterjacken mit dem Aufdruck "Agsus - Security" treten an die "Pan-Flötenband" heran und fordern sie auf, ihr musikalisches Gastspiel zu beenden. Es gebe Beschwerden, deshalb müssten die Spieler und Sänger gehen.

Die Reaktion Bandmitglieder diskutieren zwar mit den beiden Securityleuten, packen aber ihre Sachen.

Die Überraschung Plötzlich mischt sich ein älterer Passant ein. Er fordert von den Security-Leuten eine Legitimation. Sprache und Körperhaltung wirken aggressiv. Der Mann wirft den Sicherheitsleuten "Amtsanmaßung" vor, weil sie sich angeblich als Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt ausgegeben hätten. Jetzt greift noch eine ältere Dame ins Geschehen ein: "Warum müssen die Musiker gehen. Das ist doch mal eine Abwechslung in der City." Die Sicherheitsleute bleiben unbeirrt, erklären das mit den Beschwerden, sagen, die Band brauche eine Genehmigung.

Der Senior will inzwischen die Polizei rufen, bedrängt die Sicherheitsleute weiter verbal. Die sprechen von "Beleidigungen" und wollen ihrerseits die Polizei rufen. Ein weiterer Mann, offenbar der Sohn des Seniors, mischt sich ein, wirft der privaten "Stadtstreife" unflätige Bezeichnungen an den Kopf und sagt als Krönung seiner Wertschätzung zu einem der Sicherheitsmänner: "Du hast daheim wohl nix zu sagen, dass Du so was wie hier brauchst."

Das Finale Jetzt wird der Ton des Sicherheitsmannes schärfer. Er tritt an den Mann heran, fordert ihn auf zu bleiben, bis die Polizei die Beleidigung protokolliert hat. Und schon naht ungeahnte Hilfe: Die Schwester des Mannes tritt zwischen ihren Bruder und den Security-Vertreter: "Sie packen meinen Bruder nicht an", ruft sie, obwohl dazu in diesem Augenblick keine Gefahr besteht. Die Wortgefechte werden von Sonntagsbummlern aufmerksam verfolgt. Und plötzlich sind die Passanten verschwunden. Die Band hatte längst das Spielfeld verlassen, um gegenüber vom ehemaligen Wehmeyer erneut ins Rohr zu blasen.

Die Stadt bestätigte das Vorliegen der Beschwerde gegen die Band. Nach der Stadt-Verordnung müssen Straßenmusikanten ihren Standort nach 20 Minuten um mindestens 200 Meter verlegen. Nach Landes-Immissionsschutzgesetz sind auf öffentlichen Flächen Tonverstärker verboten, "wenn andere hierdurch belästigt werden können".

(RP)
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