Meerbusch Auch Krefeld will Bahnübergang offenhalten

Meerbusch · Im Ringen um eine möglicherweise ersatzlose Schließung des Bahnübergangs "Függershofweg/Steinrath" auf Krefelder Seite bekommen Meerbuscher Bürger und die Politik jetzt Unterstützung aus der Nachbarkommune. "Bei dem Bahnübergang handelt es sich in der Tat um eine von den Fischelnern gern benutzte Radwegeverbindung", sagt Manuel Kölker, Sprecher der Stadt Krefeld. "Hierüber kann fernab vom Straßenverkehr bequem die Gaststätte ,Route 66' erreicht werden. Eventuell wird der Übergang auch durch landwirtschaftlichen Verkehr genutzt. Sollten wir gefragt werden - das ist bislang nicht passiert -, würden wir antworten, dass aus unserer Sicht der Übergang beibehalten werden sollte, auch wenn 300 Meter weiter südlich der Bahnübergang Steinrath vorhanden ist - dort allerdings ohne eigenen Radwege." Michael Assenmacher, Technischer Beigeordneter im Meerbuscher Rathaus, hatte die Position Krefelds im Planungsausschuss bislang anders dargestellt. Krefeld würde einer Aufhebung vermutlich zustimmen, hieß es.

Fakt ist: Der Bahnübergang ist mit den heute nicht mehr unbedingt als sicher geltenden Halbschranken ausgerüstet. Die Bahn überprüft routinemäßig nach dem Eisenbahngesetz, ob Ersatzinvestitionen notwendig sind oder ob ein Überweg verzichtbar ist.

Aus Sicht der Stadt Meerbusch besteht aufgrund der relativen Nähe zum Bahnübergang an der Fischelner Straße/Weilerhof nicht die zwingende Notwendigkeit, den Übergang Függershofweg/Steinrath offenzuhalten. Auch die damit verbundenen geringen Umwege für den Freizeitverkehr und die Landwirtschaft seien keine Rechtfertigung, heißt es. Die Politik hingegen sieht das anders. "Den Bahnübergang an dieser Stelle zu schließen, wäre sogar gefährlich", sagt Ausschussmitglied Hans Werner Schoenauer (CDU). "Das Problem ist nämlich: Der Radweg an der Kreisstraße wird auf Krefelder Seite nicht fortgesetzt, und der Strümper Weg ist dort sehr schmal. Es gibt keine Markierungen, das heißt, es wird zu schnell gefahren. Deshalb weichen die meisten Radfahrer auf den sicheren Weg über den Bahnübergang aus." Abgesehen davon, sagt Schoenauer, wolle die Stadt Meerbusch ihr Radwegenetz perspektivisch vergrößern. "Da wäre es doch kontraproduktiv, diesen Weg ohne Not einfach wegzunehmen."

Die Bahn prüft derweil, ob womöglich ein seitlicher Weg parallel zur Bahnstrecke angelegt werden kann. Vorerst aber bleibt der Übergang.

(RP)
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