Meerbusch Betrugsprozess: Gericht glaubt Zeugen nicht

Meerbusch · Die Zeugenliste im Berufungsprozess gegen den Meerbuscher Markus F. scheint kein Ende zu nehmen. Der Unternehmer soll eine Rechnung der Gerichtskasse zu seinen Gunsten um 50.000 Euro gefälscht und mehrere Firmen betrogen haben. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe. Ein früherer Subunternehmer habe die Taten begangen. Problem: Dieser Subunternehmer ist unauffindbar.

Die dem Angeklagten vorgeworfenen Betrugsfälle wurden 2013 verübt, der Mann den er verdächtigt, hat sich nach Amtsangaben bereits 2011 aus Meerbusch abgemeldet. Ein ehemaliger Mitarbeiter von Markus F. bezeugte nun, dass der Gesuchte auch 2013 noch neben dem Lager der Firma von Markus F. wohnte. Immer wieder verstrickte sich dieser Zeuge in Widersprüche und lieferte unklare Zeitangaben. Das Jahr seiner eigenen Scheidung, das Jahr seines Umzugs, der Beginn seines Arbeitsverhältnisses bei Markus F. - bei keiner Zeitangabe schien sich der Zeuge sicher. Nur an einen Zeitpunkt konnte er sich genau erinnern: Dass er selbst, der Subunternehmer und Markus F. im September 2013 auf einer Baustelle gearbeitet haben - just zu der Zeit, als die Betrugsfälle stattfanden. Sowohl die Richterin als auch die Staatsanwältin äußerten Zweifel an der Aussage. Stutzig machten sie auch, dass der Zeuge und der Angeklagte vor dem gestrigen Gerichtstermin miteinander telefonierten und am Morgen gemeinsam zum Gericht nach Düsseldorf fuhren. Trotzdem sagte der Zeuge aus, nicht zu wissen, worum es in dem Prozess geht.

(arm)
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