Meerbusch Feuerwehr sucht Nachwuchs

Meerbusch · Mit Plakaten und Postkarten wirbt die Feuerwehr für Nachwuchs. Im Visier sind vor allem Jugendliche ab 16 Jahren. Dazu sollen auch Schulen und Feste besucht werden.

 Stellen die neue Kampagne vor: Tim Söhnchen (v.l.), Peter Schramm sowie Kommunikationsdesigner Daniel C. Hyngar.

Stellen die neue Kampagne vor: Tim Söhnchen (v.l.), Peter Schramm sowie Kommunikationsdesigner Daniel C. Hyngar.

Foto: Ulli Dackweiler

Von Nachwuchsmangel will bei der Feuerwehr Meerbusch noch keiner sprechen. Die 17 hauptamtlichen Kräfte werden im Ernstfall von bis zu 250 Freiwilligen unterstützt. Wenn ein Haus oder eine Wohnung brennt — oder bei einem Unfall eingeklemmte Personen befreit werden müssen, ist schnelle Hilfe sichergestellt. Doch die Feuerwehr schaut schon in die Zukunft. "Wir wollen auch in den nächsten Jahren Herr der Lage sein", sagt Feuerwehr-Sprecher Peter Schramm, der selbst schon als Jugendlicher bei der Feuerwehr aktiv war. Der Rat der Stadt hatte schon vor einigen Monaten 5000 Euro bewilligt, die die Feuerwehr in eine neue Kampagne investieren durfte. Die wurde nun vorgestellt.

 Vier der sechs Motive, mit denen die Meerbuscher Feuerwehr jetzt Jugendliche ansprechen wird.

Vier der sechs Motive, mit denen die Meerbuscher Feuerwehr jetzt Jugendliche ansprechen wird.

Foto: Feuerwehr Meerbusch

Herzstück sind sechs Motive, die Arbeits- und Einsatzgeräte vorstellen und mit flotten Sprüchen kombinieren. "Mit 150 Litern in der Minute zum Erfolg — Lerne zu zielen" steht beispielsweise auf einer kleinen roten Postkarte, die es aber auch Plakat gibt, das später an Bushaltestellen zu sehen sein wird.

Ausgedacht und konzipiert hat die Kampagne der Kommunikationsdesigner Daniel C. Hyngar. "Die Farben und Formen sind zeitgemäß und für Jugendliche attraktiv", sagt Hyngar. Das sei mal was völlig anderes als das Bild eines Feuerwehrmannes, der mit dem Schlauch an einem großen Feuer steht. "Jeder kann ein Teil des Ganzen werden und mit Spaß Verantwortung tragen", sagt Schramm. Unterstützt wird die Kampagne von Bürgermeister Dieter Spindler, der sich über die gelungene Arbeit des Designers freut. Spindler versprach, dass die Plakate in den städtischen Vitrinen ausgestellt werden. Geplant ist eine Zusammenarbeit mit dem Einwohnermeldeamt. Jedem Neubürger der Stadt Meerbusch wird das erstellte Werbematerial der neuen Imagekampagne der Feuerwehr Meerbusch ausgehändigt.

Die Postkarten werden in Restaurants, Cafés und Kneipen in Meerbusch ausgelegt. "Wir werden aber auch auf Festen vor Ort sein", sagt Feuerwehr-Sprecher Peter Schramm. Dazu hat die Feuerwehr drei der Motive als sogenannte "Aufsteller" anfertigen lassen. Dazu kommt ein kleiner Tisch, an dem Info-Material verteilt werden kann. Für jede Einheit in den verschiedenen Stadtteilen wurde speziell jeweils ein Ansprechpartner festgemacht, an den man sich bei Fragen wenden kann. "So wollen wir zeigen, dass hinter der Feuerwehr Leute wie Du und Ich stecken", sagt Tim Söhnchen. Geplant ist auch, an Schulen an Jugendliche heranzutreten. Modern, wie sich die Feuerwehr nun gibt, gehört natürlich auch eine Neugestaltung der Internetseite mit dazu. Dort finden sich die Motive der Kampagne wieder. Wer draufklickt erfährt, wozu man die Kettensäge braucht und was ein "Hohlstrahlrohr" ist.

Infos gibt es aber auch zum Dienst bei den Freiwilligen: Ab 16 Jahren können die Jugendlichen bei Übungsdiensten ihre ersten Erfahrungen sammeln. Mit 17 Jahren besteht die dann Möglichkeit, bereits die ersten Teile der Grundausbildung zu absolvieren. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr nehmen dazu ganz regulär an den Ausbildungsveranstaltungen teil. Um ein "richtiger" Feuerwehrmann zu werden, sind mehr als 200 Stunden Ausbildung nötig. Wer einmal dabei ist, den lässt die Feuerwehr oft nicht mehr los. Zumal die freiwilligen Feuerwehrleute mit einiger Erfahrung auch höhere Dienstgrade erreichen können. Im Mittelpunkt steht immer die gute Kameradschaft und Hilfsbereitschaft. Für den Hochwassereinsatz im Osten Deutschlands meldeten sich spontan 19 Teilnehmer aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr. "Wir hätten sogar noch genug Leute gehabt, um das Team auszutauschen", sagt Vize-Feuerwehrchef Josef Michael Klönen. Die jetzt gestartete Kampagne solle aber keine Konkurrenz zur Landeskampagne darstellen. Es gehe vielmehr um eine lokale Ergänzung, die präzise auf die Zielgruppe, Jugendliche ab 16 Jahren, zugeschnitten wurde.

(RP)
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