Ostern 2016 Kleine Ode an das Huhn

Meerbusch · Vera Jentjens aus Osterath hat zehn Hühner, die ihr jeden Tag bunte Eier legen. Auf ihrem Grundstück in Schweinheim lebt das Federvieh mit Seeblick. Jentjens sagt: "Jeder sollte Hühner haben."

 Vera Jentjens mit ihrem bunten Osterkorb und Huhn Pingu II. Bei ihr lebt das Federvieh in einem Stall direkt am Baggerloch.

Vera Jentjens mit ihrem bunten Osterkorb und Huhn Pingu II. Bei ihr lebt das Federvieh in einem Stall direkt am Baggerloch.

Foto: Ulli Dackweiler

Ein Leben ohne Hühner ist für Vera Jentjens möglich, aber sinnlos. "Die ersten Hühner haben wir angeschafft, als unsere Kinder noch klein waren. Für Kinder sind das einfach tolle Tiere", sagt die Osterather Gärtnermeisterin.

Grünoase heißt der Gartenbaubetrieb der Jentjens. Früher hatte die Familie ihren Sitz in Weeze - auch mit Hühnern. Dort übernahm einer der Söhne den Betrieb. 2004 bauten die Jentjens' zusätzlich den Sitz in Osterath aus. Das dazugehörige private Grundstück war in Teilen zubetoniert, in Teilen wild bewachsen. Erst nach langem Freischneiden entdeckte Familie Jentjens dort einen Hühnerstall zwischen den Bäumen. Das war die Initialzündung: Zehn Hühner hält Vera Jentjens sich seitdem, in einem Stall mit Blick auf einen großen Baggersee auf dem mehrere Hektar großen Grundstück. Das Federvieh trägt Namen wie Bocki, Mariechen, Brauni, Schneeweißchen, Pingu I und Pingu II. "Die Namen haben die Enkelkinder erfunden."

Der morgendliche Gang zu den Hühnern ist Pflicht für Vera Jentjens. Das Grundstück bietet mit seiner Weitläufigkeit den perfekten Ort für Tierhaltung. Doch so viel Platz sei eigentlich nicht nötig, meint sie: "Selbst der kleinste Garten kann zwei Hühner vertragen." Es gebe jeden Morgen frische Eier, wirbt sie. Und eine Biotonne brauche man auch nicht mehr, weil man die Essensreste den Hühnern geben kann. "Man muss natürlich Spaß dran haben und regelmäßig den Stall sauber machen." Gefüttert werde mit Legemehl, Körnern und Muschelkalk, für kräftige Eierschale.

Nicht nur zu Ostern bescheren die Tiere Vera Jentjens einen bunten Osterkorb. Die Hühner unterschiedlicher Rassen legen verschiedenfarbige Eier - weiß, braun, sogar ein grünes ist jeden Morgen dabei. "Am besten legt immer das Huhn mit dem größten und dunkelsten Kamm", weiß Vera Jentjens. Es sei auch das Tier, das im Stall immer ganz oben auf der Leiter sitzen darf.

Vera Jentjens hat eine kleine weitere Mission: In einem privaten Bereich hinten auf dem Grundstück bringt sie Kindern die Natur näher. Für Kindertagesstätten organisiert sie regelmäßig Waldtage. "Die Kinder gehen ja mit den Eltern nicht mehr in den Wald." Einer der Programmpunkte ist auch immer, die Hühner zu streicheln und auf den Arm zu nehmen. "Die Kinder sind stolz, wenn sie sich das getraut haben." Auch Schulklassen besucht Jentjens mit ihren Hühnern. Pingu I und Schneeweißchen begleiten sie. "Die machen das richtig gut, das sind meine Stars."

Früher gab es auch einen Hahn im Korb. Der sei aber abgeschafft worden - zu laut, legt keine Eier. "Der war zu frech", sagt Vera Jentjens, die sich vom Gedanken, wieder einen Hahn anzuschaffen, nicht lösen kann. "So ein bunter Hahn ist schon ein schönes Tier." Er würde sich vielleicht auch eignen, um die Hühner zu beschützen. Denn mehrfach war schon der Marder im Stall. "Mariechen hatte ein richtiges Loch im Kopf, das ist aber inzwischen wieder verwachsen."

Vera Jentjens fühlt mit ihren Tieren. Die Beziehung zu ihren Hühner ist gewissermaßen innig: "Die sind immer so freundlich, wenn ich komme."

(RP)
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