Meerbusch So könnte das neue Hallenbad aussehen

Meerbusch · Ein Preisgericht hat die besten drei Entwürfe für die Sanierung des Bades ausgewählt. Die Jury legte vor allem Wert auf gradlinige Flächen mit viel Glas. Jedoch liegen alle drei Entwürfe über dem Budget von 5,7 Millionen Euro.

 Mit moderner Architektur und viel Glas hat dieser Entwurf die Jury überzeugt und belegt den ersten Platz. Die Lamellen an der Dachkonstruktion sollen vor der Sonne schützen.

Mit moderner Architektur und viel Glas hat dieser Entwurf die Jury überzeugt und belegt den ersten Platz. Die Lamellen an der Dachkonstruktion sollen vor der Sonne schützen.

Foto: Krieger/repro: Dackweiler

Von außen wirkt das Gebäude wie ein Neubau - modern, aber dennoch gliedert sich der graue Quader gut in die Umgebung ein. Der Entwurf vom Architektenbüro Krieger ist eine von drei Möglichkeiten, wie das Hallenbad nach der Sanierung aussehen könnte. Gestern stellte die Stadt die drei besten Entwürfe vor. Ein Preisgericht hatte am Dienstag über insgesamt sieben Entwürfe beraten und die Plätze eins bis drei gekürt. Sie erhalten ein Preisgeld, zudem wird nun mit allen drei Architektenbüros verhandelt. Denn alle drei liegen laut Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage zum Teil weit über dem Betrag von rund 5,7 Millionen, die die Stadt für den Bau in den Haushalt eingestellt hat.

"Deshalb haben wir alle Bauchschmerzen", sagt Claus Klein vom städtischen Immobilienservice. Die Bürgermeisterin ergänzt: "Die Entwürfe sind erst einmal grobe Planungen. Jetzt muss entschieden werden, was wir alles weglassen." Auch sei es möglich, einzelne Elemente in den Entwürfen zu ergänzen. Wie etwa eine Wasserspiellandschaft, die in Form eines Atriums im Entwurf der "werk 9 Architekten" zu sehen ist. Ihre Skizze wurde mit dem zweiten Platz prämiert. Dritter wurde das Planteam Ruhr. Ende des Jahres soll die Entscheidung getroffen werden, welches Architektenbüro den Zuschlag bekommt, Baubeginn ist für Herbst 2015 geplant.

 Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage und Planungsdezernent Just Gérard erläutern die einzelnen Entwürfe.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage und Planungsdezernent Just Gérard erläutern die einzelnen Entwürfe.

Foto: Ulli Dackweiler

Das Hallenbad wurde 1966 eröffnet und entspricht heute nicht mehr den energetischen Standards. Deshalb hatte sich der Rat entschieden, das Bad zu sanieren. "Da es sich bei dem Projekt um ein besonderes für Meerbusch handelt, haben wir die Sanierung als Architektenwettbewerb ausgeschrieben", sagt Mielke-Westerlage. "So haben wir anstatt eines einzigen Entwurfs gleich eine Vielzahl erhalten", ergänzt Klein. Ein angeworbenes Planungsbüro hatte die Hallenbadsanierung europaweit ausgeschrieben, 15 Planungsbüros aus Deutschland hatten darauf reagiert. Sieben von ihnen wurden per Losverfahren ermittelt, drei weitere Wunschkandidaten kamen hinzu. Bis zum Fristende reichten sieben ihre Entwürfe ein.

 Platz 1: Wer durch das Foyer kommt, blickt durch den ganzen Komplex. Im Westen sind die Umkleiden, im Osten der Physiobereich mit Fitness.

Platz 1: Wer durch das Foyer kommt, blickt durch den ganzen Komplex. Im Westen sind die Umkleiden, im Osten der Physiobereich mit Fitness.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Als Vorgaben wurden genannt, dass der Komplex von der Größe her möglichst gleich bleiben, der Physiotherapiebereich um einen Fitness- und Gymnastikbereich erweitert werden und ein Kleinkinderbecken mit einer Tiefe von 40 Zentimetern integriert werden soll. Gerade bei den zwei Entwürfe, die die ersten beiden Plätze belegen, überzeugte die sechsköpfige Fachjury, der gradlinige Verlauf und der weite Blick. Der Umkleiden- und Duschbereich ist in beiden Entwürfen im westlichen Teil geplant, so dass man durch das Foyer direkt bis zum großen Schwimmbecken schauen könnte. Im östlichen Teil wäre dann der Physio- und Fitnessbereich von Holterbosch untergebracht, die weiterhin als Betreiber im Komplex bleiben. "Das reizvolle an der Skizze von Krüger ist, dass der Physiobereich eine abgeschlossene Einheit bildet, die im südlichen Bereich auf das 1,30 Meter tiefe Lehrschwimmbecken stößt. Dies könnte durch eine mobile Wand für Therapiezwecke genutzt werden", erläutert Planungsdezernent Just Gérard den ersten Entwurf.

Dennoch betonen er und Mielke-Westerlage, dass dies nur der Anfang ist, jetzt müsse man ins Detail gehen. Somit könne sich noch viel an der Optik und Aufteilung ändern. "Uns ist es wichtig, dass die Veränderung am Bad nachher optisch wahrgenommen wird und in die Umgebung passt." Während der erste Platz ein "Hingucker" sei, überzeugte die grüne Fassade aus Zementplatten vom Zweitplatzierten die Jury nicht. "Es sieht aus wie das alte Bad", sagt Architekt André Pilling. Im drittplatzierten Entwurf überzeugte hingegen die räumliche Nähe der drei Schwimmbecken, "so hat der Bademeister alle drei gleichzeitig im Blick", sagt Mielke-Westerlage. Jedoch ist bei der Skizze der Eingangsbereich erneut mit dem Umkleidenbereich verbaut. Dort gibt es keinen freien Blick ins Bad.

(RP)
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