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Meerbusch Weniger Einbrüche in Meerbusch

Meerbusch · Die Aussage gehört schon zum Standard-Repertoire der Polizei: Herbstzeit ist Einbruchszeit. Darum dreht sich in den nächsten Tagen bei der Beratung auch wieder alles um Prävention. Aber: Die Einbruchszahl in Meerbusch geht zurück.

 Muss die Tür zusätzlich gesichert werden? Und was ist mit den Fenstern? Kriminaloberkommissar Uwe Wagensonner kann viele Tipps geben.

Muss die Tür zusätzlich gesichert werden? Und was ist mit den Fenstern? Kriminaloberkommissar Uwe Wagensonner kann viele Tipps geben.

Foto: woi

Das Jahr 2015 war noch ein - negatives - Rekordjahr in Sachen Wohnungseinbrüche: 237 Mal waren Täter in Häuser und Wohnungen zwischen Büderich und Ilverich eingebrochen oder hatten es zumindest versucht. Ein Jahr später ging die Zahl auf 204 zurück - darunter 105 Taten, die im Versuch stecken geblieben sind. Positiver Trend für 2017: Von Januar bis August verzeichnet die Polizei 100 Einbrüche. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres brachen Täter 155 mal in Häuser und Wohnungen ein. "Das ist zwar deutlich weniger in diesem Jahr, aber natürlich immer noch zu hoch", so Polizeisprecherin Diane Drawe.

Die Polizei sei zwar mit Beamten in Uniform und in Zivil auf Streife unterwegs - "aber die Meerbuscher sollten auch selber für technischen Schutz vor Einbruch sorgen", so Drawe. Damit wirbt sie nicht nur für die persönliche Beratung vor Ort, sondern auch für einen Besuch am Info-Mobil der Polizei (s. Info-Kasten). Denn die nahende Herbstzeit mit früh einsetzender Dämmerung sei statistisch Hoch-Zeit für Einbrüche. Vor allem die Zeit am späten Nachmittag oder frühen Abend, wenn viele noch nicht von der Arbeit zurück seien, werde von Tätern für einen Einbruch genutzt. "Manchmal nützt es schon, wenn man Lampen mit Zeitschaltuhr hat, um Wohnung oder Haus bewohnt erscheinen zu lassen", so Drawe. Weitere Tipps hat Kriminaloberkommissar Uwe Wagensonner, Technischer Fachberater für die Polizei des Rhein-Kreises Neuss, parat. Bei einer Einbruchsberatung vor Ort hat er zuerst die Terrassentür im Visier. Er dreht den Türgriff, prüft alle Beschläge und inspiziert den hinteren Zugang zum Haus. "Das ist eine neuralgische Stelle, die fast 50 Prozent der Einbrecher zum Einstieg ins Haus nutzen", erklärt er.

In der Nähe der Terrassentür sollten keinesfalls schwere, spitze Gartengeräte oder Werkzeuge frei zugänglich aufbewahrt werden. "Auch wenn die wenigsten Täter versuchen, eine Glasscherbe zu durchbrechen, ermuntern solche Geräte zum Aufbruch." Sei der Fenstergriff unverschlossen, könne die Tür nach dem Glasbruch einfach geöffnet werden. Mit Blick auf die Beschläge des Türfensters erklärt Wagensonner, dass sich rund 80 Prozent der Täter durch "Hebeln" Zugang verschaffen, das heißt, Fenster- und Türflügel mit einfachen Hilfsmitteln wie Schraubenziehern in nur wenigen Sekunden aushebeln. Der Einbau einer einbruchshemmenden Fenstertür biete die größte Sicherheit gegen einen Aufbruch, so Wagensonner. Wer keinen Neu- oder Umbau plane, könne seinen Hintereingang genau wie auch Wohnungs- oder Haustüren sowie die Fenster nachrüsten. Weiter geht die "Mission einbruchssicheres Haus" im Keller. Dort gelangen rund sieben Prozent der Täter ins Haus. Wagensonner öffnet das schmale Kellerfenster. "Ein Erwachsener passt durch diese Öffnung", vermutet er. Daher solle man Kellerfenster nicht außer Acht lassen und sie durch ein Gitter sichern.

Für Lichtschächte existieren neben einbruchshemmenden Gitterrosten oder Abhebesicherungen, die im Mauerwerk verankert werden, auch Abdeckungen aus Glasbetonsteinen. Zum etwa einstündigen Beratungstermin gehört auch die Inspektion der Fenster in den oberen Stockwerken und die Suche nach Aufstiegshilfen. "Das können etwa Terrassenüberdachungen oder Geräteschuppen sein, über die sich Einbrecher Zugang zur oberen Etage verschaffen", so Wagensonner.

Viele Hausbesitzer fragen, ob sich eine Alarmanlage lohne, sagt der Berater. Eine kostspielige Einbruchsicherung mache aber nur Sinn, wenn sie "durchdacht geplant und fachgerecht installiert" werde, ohne häufige Fehlalarme funktioniere und der Alarm bei einer Wachfirma auflaufe.

(RP)
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