Kreis Mettmann Arbeitsagentur will Talentscout für Flüchtlinge

Kreis Mettmann · Bei einer Tagung zum Thema Arbeitslosigkeit ging es auch darum, geeignete Bewerber zu finden.

Früher war nur Fürsorge: Asylbewerber durften gar nicht arbeiten und waren komplett vom deutschen Staat abhängig. In Zeiten der alternden Gesellschaft und der stetig wachsenden Anzahl von Asylsuchenden verändert sich die Haltung der Deutschen deutlich. Das zeigt sich auch in dem Ergebnis einer Tagung, bei der Politiker aller im Kreistag vertretenen Fraktionen, Fachleute der Kreisverwaltung, der Agentur für Arbeit, des Jobcenters ME-aktiv und der Regionalagentur Düsseldorf/Kreis Mettmann zusammensaßen.

Quasi nebenbei wurde dabei formuliert, dass die bestehenden Netzwerke dafür genutzt werden sollen, im Bereich der Agentur für Arbeit einen Talentscout für Flüchtlinge zu etablieren. Schließlich suchen die Eingewanderten nicht nur eine Zuflucht, sie haben auch Fertigkeiten, die zu wenig zum Tragen kommen oder total brachliegen. Ein junger Flüchtling in Haan erzählte erst kürzlich, dass er zwei Jahre lang zum Nichtstun verdammt war - zweifellos eine Verschwendung von Können und Wollen. Nun also die Wende. Asylsuchende werden durchaus gebraucht, der Markt schreit nach (qualifizierten) Kräften.

Einig war sich die Runde auch darin, dass "insbesondere jungen Menschen echte Alternativen zu möglicherweise langjährigen Transferleistungen aufgezeigt werden müssen", wie es im Abschlusspapier heißt. Jugendliche bräuchten engagierte Ansprechpartner, die sich wirklich um sie kümmern - bisher gelingt das nicht immer, wie Berichte von Schülern zeigen.

Außerdem bestand Übereinstimmung in der Runde, dass Qualifizierungen von Arbeitsuchenden möglichst auf deren Wünsche und Fähigkeiten ausgerichtet sein sollen: offenbar keine Selbstverständlichkeit bisher. Viele Langzeitarbeitslose haben diverse Probleme, die es unmöglich machen, sie zu vermitteln.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort