Erkrath Ein Haus der kleinen Forscher

Düsseldorf · Die Kindertagesstätte St. Johannes nimmt seit Anfang März an dem Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung teil.Die Kinder sollen sich wieder für die Naturwissenschaften begeistern. Zu den Förderern gehört Erkrath Initial.

Pablo schaut gespannt durch eine riesige Lupe auf seinen mit etwas Wasser gefüllten Teller, auf dem Farben ineinander zerfließen und immer neue Strukturen bilden. Die Mädchen und Jungen links und rechts von ihm tun es ihm gleich, alle sind fasziniert davon, wie die Farben, die sie auf ein Stück Zucker gespritzt haben, beim Zerschmelzen des Zuckers im Wasser miteinander verquirlen. Der Button mit dem Aufdruck "Forscher Pablo" am Kittel des Jungen lässt keinen Zweifel: hier sind kleine Wissenschaftler am Werk.

Seit Anfang März nimmt die Kindertagesstätte St. Johannes als einzige in Erkrath am Programm "Haus der kleinen Forscher" teil, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Hintergrund ist, dass bei den Berufswünschen der Schulabgänger die naturwissenschaftlichen Bereiche viel zu selten berücksichtigt werden, erläutert Bernd Roland, Stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender von St. Johannes. Es sei wichtig, dass Kinder wieder stärker natürliche Neugier entwickeln, meint auch Martha Tendyck, Konrektorin der Johannesschule, die dazu beitragen möchte, dass auch nach dem Wechsel zur Schule der Forscherdrang der Kinder nicht zum Erliegen kommt. Die Schule wolle mit spielerischen Mitteln vor allem die Kompetenz in Mathematik später in den Mittelpunkt stellen.

Als erste Erzieherinnen aus dem Team von Kita-Leiterin Anne Neymanns haben Helga Mohr und Nicola Dreier Anfang des Jahres an einer Fortbildung des Diözesan-Caritas-Verbandes teilgenommen. Und hatten anschließend direkt das ganze Erzieherteam mit ihren neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Experimentieren angeregt, berichtet Anne Neymanns. Inzwischen steht aber das Forschen erst mal bei den Vorschulkindern einmal in der Woche auf dem Plan. Später soll diese Arbeit auch auf andere Gruppen ausgedehnt werden. Das Interesse sei jedenfalls schon sehr groß, immer wieder fragen Kinder, ob sie mal beim Forschen dabei sein könnten, erzählt Nicola Dreier. Dabei bedürfe es noch nicht einmal umfangreicher Materialien, vieles bekomme man für kleines Geld schon im Supermarkt, das könne dann auch zu Hause nachvollzogen werden, ergänzt Helga Mohr.

Untersucht wird etwa die Oberflächenspannung des Wassers oder die Frage, ob Reißzwecken schwimmen. Kooperationspartner sind die Johannesschule, die Jugendstiftung Erkrath und erkrath initial. Vorsitzender Georg Heinen sieht das Projekt als Lückenschluss zum Schülerlabor Neanderlab.

(RP)
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