Mettmann Gesellschaft Verein war stets ein kritischer Begleiter

Mettmann · Zu einem "herbstlichen get together" hatte der Vorstand der Gesellschaft Verein zu Mettmann (GVM) in die Brasserie 904 an der Gartenstraße die Mitglieder und einige Gäste eingeladen. "Ab dem kommenden Jahr wollen wir diese schöne Veranstaltung offiziell als Herbstfest deklarieren", erklärte Erster Vorsitzender Meinhard Otto bei der Begrüßung.

 GVM-Vorsitzender Meinhard Otto (l.) und Winfrid Halder.

GVM-Vorsitzender Meinhard Otto (l.) und Winfrid Halder.

Foto: DJ

"GVM und der Rest der Welt" lautete das Thema des Vortrages von Winfrid Haider vom Historischen Institut der Heinrich-Heine-Universität und Direktor der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf. Ziel seines Referates waren historische Randbemerkungen zu einer Vereinschronik der Jahre 1861 bis 2011. Winfrid Halder führte in seinem kurzweiligen Vortrag die Mitglieder durch eine Zeitreise der Geschichte und machte einige zum Teil launige Bemerkungen über wichtige zeitgeschichtliche Ereignisse. Dabei setzte er diese Daten in Verbindung zum Vereinsleben des GVM und zum lokalen Geschehen in Mettmann.

Bereits der Tag der Gründung der Gesellschaft Verein durch Mettmanner Honoratioren am 2. Januar 1861 sei nicht nur für Mettmann ein besonderer Tag gewesen, bemerkte Winfrid Halder. "Wilhelm I. bestieg als Nachfolger seines am gleichen Tag verstorbenen älteren Bruders Friedrich-Wilhelm IV. den preußischen Königsthron." Nachdem der GVM am 2. Februar 1878 als juristische Person anerkannt wurde, fand am 30. April des gleichen Jahres der Bezug des langjährigen Clubhauses an der Beckershoffstraße statt. Schon damals gab es bei einigen Mitgliedern Bedenken, ob die Ausgaben für das Vereinshaus wirtschaftlich tragbar seien. "Diese Frage sollte den GVM über Jahre bis in die heutige Zeit begleiten", sagte Winfrid Halder in Anspielung auf den Verkauf des Hauses vor einiger Zeit.

Die Gesellschaft Verein stand am Ende des 19. Jahrhunderts und am Anfang bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts der lokalen Politik oft kritisch gegenüber, da ihre Mitglieder überwiegend aus Kaufmanns- und industriellen Familien stammten. Sie wählten überwiegend die Partei des konservativen Zentrums. "In Mettmann hatten mit Abwechslung aber zumeist die Sozialdemokraten oder die Linksliberalen die Mehrheit. Eine Zeitlang waren auch die Kommunisten sehr stark".

(RP)
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