Mettmann Neue Krötentunnel sollen im Herbst kommen

Mettmann · Im Herbst will der Landesbetrieb Straßen NRW neue Bauwerke errichten lassen. Dafür muss die frische Asphaltdecke wieder aufgerissen und die Straße halbseitig gesperrt werden.

 Waltraud Haider-Wegener besichtigte die Amphibientunnel am Südring, wie hier in Höhe des Golfplatzes.

Waltraud Haider-Wegener besichtigte die Amphibientunnel am Südring, wie hier in Höhe des Golfplatzes.

Foto: dietrich janicki

Nun dürften alle Missverständnisse ausgeräumt sein. Die Amphibien-Schutzanlagen an der B7 im Bereich Golfclub Haan/Pannschoppen werden im Herbst wiederhergestellt. Damit werden alle Auflagen des "Merkblattes für Amphibienschutz" (MAmS) erfüllt und die Untere Naturschutzbehörde ist zufrieden. Der Landesbetrieb Straßen NRW wird als Baulastträger alles veranlassen. "Der Vorteil am Termin im Herbst ist, dass wir die Frösche nicht stören", so Dirk Schmidt von der Bauüberwachung bei Straßen NRW.

Im Vorfeld war es zu Spannungen zwischen Straßen NRW und dem Amphibien-Sachverständigen Manfred Henf gekommen. Henf hatte per E-Mail mehrfach darauf hingewiesen, dass der Landesbetrieb verpflichtet sei, die zerstörten Schutzanlagen zu reparieren, weil sie im Planfeststellungsbeschluss zum Bau der B7 festgeschrieben seien. Obwohl Dirk Schmidt versicherte, dass die Reparaturmaßnahmen schon geplant seien, ließ sich Henf nicht beruhigen. Nach mehreren Ortsterminen stellte er per E-Mail fest: "Ich gehe nunmehr davon aus, dass die Wiederherstellung der Amphibien-Schutzanlage nie Bestandteil der aktuellen Planung war".

Ein letzter Ortstermin mit Dirk Schmidt und Peter Appels von Straßen NRW sowie Waltraud Haider-Wegener von der Unteren Naturschutzbehörde schaffte Abhilfe. Die Sanierung ist demnach für September/Oktober im Rahmen der Fahrbahnerneuerung der B7 ab der Elberfelder Straße geplant. Die Ausschreibung der Gesamtmaßnahme wird derzeit von Marc Thomaßen (Straßen NRW) vorbereitet und gegen Ende April veröffentlicht.

Im Herbst sind die Amphibienwanderungen vorbei, so dass ein Eingriff dann weniger problematisch ist. Teile der Amphibienleitwerke zwischen der Einfahrt Golfplatz und dem nördlichen Tunnel müssen dann erneuert werden, möglichst in Stahlbauweise. Der Amphibientunnel am Golfplatz ist zwar schmal, aber noch funktionstüchtig und bleibt erhalten. Für die beiden zerstörten Tunnel nördlich der Einfahrt Golfplatz sollen einige Meter weiter jeweils neue Tunnel nach modernen Standards gebaut werden. Dazu muss die (gerade erneuerte) Straße wieder aufgeschnitten und auch ein Teil des Erdwalls abgetragen werden.

Weil dabei auch einige Bäume gefällt werden müssen, ist das wegen Vogelschutzbestimmungen nicht vor dem 1. Oktober möglich. Warum das alles nicht schon im Zuge der gerade beendeten Erneuerung des dortigen B7-Abschnitts erfolgt ist, versteht Dirk Schmidt selbst nicht. So kommt es im Herbst nun zu einer weiteren halbseitigen Sperrung der B7 in diesem Bereich.

Waltraud Haider-Wegener begleitete den Ortstermin und mahnte die Einhaltung der Vorschriften nach dem MAmS an. So müssten die Leitwerke 50 Meter über den letzten Tunnel hinausreichen und am Ende sei eine U-förmige Umkehrwand zu installieren. Außerdem müsse der Boden vor den Leitwerken regelmäßig von Geröll und Gestrüpp befreit werden, was Aufgabe der Straßenmeisterei Velbert sei. Am Pannschoppen befinden sich wichtige Lebensräume für streng geschützte Arten wie Geburtshelferkröte, Kreuzkröte, Kleiner Wasserfrosch und Kammmolch. Die Wanderungen finden zweimal im Jahr zu und von den Laichgewässern in beide Richtungen statt.

(tpp)
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