Mettmann Neuer Vorsitzender will eine App für die Jugend

Mettmann · Helmut Gienau ist Vorsitzender des Bürgervereins Ob- und Niederschwarzbach. Er will die Jugend des Stadtteils erreichen.

Sich einzubringen, ist für Helmut Gienau selbstverständlich. Er mag seinen Stadtteil und die Nachbarn.

Sich einzubringen, ist für Helmut Gienau selbstverständlich. Er mag seinen Stadtteil und die Nachbarn.

Foto: Dietrich Janicki

Seit zwei Wochen ist er neuer Vorsitzender des Bürgervereins Ob- und Niederschwarzbach. Dabei ist Helmut Gienau alles andere als ein Neuling. 2009 trat er dem Verein bei, in den vergangenen vier Jahren war er Stellvertreter von Kurt Lessing. "Es war also nur folgerichtig, jetzt für den Vorsitz zu kandidieren." Nach 32 Jahren fand Vorgänger Lessing, es sei Zeit, jemand anderem den Staffelstab zu übergeben. "Unsere ganze Mannschaft hat sich deutlich verjüngt", resümiert der neue Bürgervereinschef die Neuaufstellung. "Das ist gut." Der Trend soll fortgesetzt werden, denn eines der wichtigsten Themen ist, "etwas für unsere Jugend zu tun". Dabei hat der inzwischen pensionierte Rheinbahn-Kfz-Mechaniker noch die Worte seiner inzwischen 32-jährigen Tochter im Ohr: "Hier ist nichts los."

Damit sich das ändert und die nächste Generation weiter in die Aktivitäten des Vereins einbezogen wird, sollen jetzt Weichen gestellt werden. "Wir wollen die Teenager zu Sitzungen einladen", dann können sie sagen, was ihnen in ihrem Quartier wichtig ist - oder fehlt. "Am besten wäre es, so etwas wie eine App für Ob- und Niederschwarzbach zu entwickeln." Dem 62-Jährigen, der als Webmaster bereits für den Online-Auftritt des Vereins zuständig ist, ist klar, welche Rolle die neuen Medien für die rasche Kommunikation spielen.

Sich einzubringen, ist für Helmut Gienau selbstverständlich. "Als meine Tochter eingeschult wurde, war ich auch sofort in der Schulpflegschaft." Noch heute engagiert sich der Pensionär, der 1983 in Obschwarzbach zu bauen begann, im Folgejahr mit Ehefrau Anita einzog und seitdem "um keinen Preis mehr weg" möchte. Er mag das Areal und seine Nachbarn, erkundet die Natur drumherum auf langen Spaziergängen mit Labradorhündin "Lea" und findet nur die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr "stark verbesserungswürdig". Das ist ein Thema, das ganz oben auf seiner Agenda steht. Ebenso wie der ewige Kampf um das Tempolimit. "In der Siedlung ist Tempo 30. Aber die teilweise breiten Straßen verführen zum Rasen. Da muss was passieren." Die Friedhofserweiterung bleibt genauso aktuell, "wir brauchen mehr Platz". Um zu erweitern fehlt aber städtisches Geld.

In Sachen Nutzungsänderungsantrag der mehr als fußballgroßen Dorfwiese steht Mittwoch, 6. Mai, ein Termin bei der Verwaltung an. "Am liebsten würden wir hier ein Beachvolleyballfeld bauen."

An Ideen mangelt es nicht. Sie umzusetzen nimmt sich der Vorsitzende "gerne die Zeit". Auch bei der Vernetzung und im Austausch mit anderen Bürgervereinen der Stadt. Als es um die mögliche Nachfolge Kurt Lessings ging, war das Zeitmanagement übrigens ein Punkt, über den Helmut Gienau mit seiner Frau länger sprach.

"Eigentlich war sie diejenige die mich überzeugte: Mach das! Nun muss sie da durch, dass ich immer unterwegs bin."

Denn Pläne hat der umtriebige Ruheständler viele. Als Nächstes steht am 22. August das Sommerfest an. Mit einem Clown als Entertainer für die Kinder. Und dann soll so etwas wie eine Vorlesepatenschaft eingerichtet werden, bei der ältere Leute dem Nachwuchs vorlesen. "Als Klammer für alle Generationen."

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