Mettmann Sie kennt Sport nicht nur vom Schreibtisch

Mettmann · Annegret Stemmler ist im Mettmanner Rathaus für die Sportverwaltung zuständig.

Von den Vereinen in den Kommunen wird zuweilen geklagt, dass die Mitarbeiter der Sportämter den Sport zumeist nur vom Schreibtisch her kennen. Bei Annegret Stemmler, die seit Jahren im Mettmanner Rathaus für die Sportverwaltung zuständig ist, trifft dies nicht zu. Sie gehört zum Clan der Familien Norbisrath, Matz, Fischer und Stemmler, der sich in Mettmann und in der Region insbesondere in der Handballszene einen Namen gemacht hat, ob nun als aktive Spielerinnen und Spieler oder als Vereinsfunktionäre.

"Ich habe eigentlich recht spät mit dem Handball angefangen, spielte aber in der ersten Damenmannschaft des damaligen Mettmanner SC. Mein Ehemann Gerd Stemmler war früher ebenfalls erfolgreicher Handballer." Aufgrund ihrer aktiven Zeit kennt sie daher das Thema Sportstätten aus dem Eff-Eff. Dies nicht nur von der Hallenproblematik her, sondern auch von den Sportplätzen. Die Sportstättensituation in Mettmann sieht sie recht positiv. "Ich glaube, da sind wir mit der Anzahl der Hallen und den anderen Sportanlagen gut aufgestellt. Da brauchen wir uns hinter anderen Kommunen nicht zu verstecken."

Sie verweist besonders auf die drei Kunstrasenplätze Auf dem Pfennig und am Heinrich-Heine-Gymnasium. Dass es Auf dem Pfennig Kritik hinsichtlich einer zu geringen Anzahl von Kabinen gibt, lässt sie so nicht gelten. "Als damals das neue Sportzentrum Auf dem Pfennig geplant wurde, gab es nicht so viele Fußballvereine in Mettmann. Dass es jetzt gelegentlich zu Problemen kommt, liegt daran, dass sich mit dem ASV Mettmann, dem FC Mettmann 08 und den Mettmanner Kickers drei Vereine die Sportstätte teilen müssen. Da ist es nicht auszuschließen, dass es mal zu Engpässen kommen kann. Das ist aber die Ausnahme." Kein Pardon gibt es für die ehemalige Handballerin hinsichtlich der Harz-Problematik. "In unseren Hallen ist der Einsatz von Harz bei den Handballspielen nicht gestattet. Das geht in Ordnung, weil durch die Verschmutzung Folgeschäden auftreten können, die einiges kosten." Annegret Stemmler, die einen guten Kontakt zu den Sportvereinen hat, gehört zu den dienstältesten Mitarbeitern des Rathauses. Als sie ihre Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte bei der Stadt Mettmann absolvierte, war Görres Stadtdirektor und Heinz Schiemann Verwaltungsdirektor. Fast ihr ganzes Berufsleben hatte Annegret Stemmler mit den Bereichen Schule, Kultur und Sport zu tun. Sie war lange Zeit bei der Musikschule und im Kulturamt unter den Leitern Gunter Kippermann und später Hans-Peter Helmer tätig. Sie organisierte das überregional bekannte Gitarrenfestival und war für das Heimatfest zuständig. Unter ihrem späteren Chef Hans-Peter Engelhardt hatte sie neben der Sportverwaltung auch viele Aufgaben für das Schulamt zu erledigen. Schul- und Sportverwaltung gehören bis heute zu ihren Haupttätigkeiten. Im nächsten Jahr wechselt die 64-Jährige in den Ruhestand. "Ich habe immer gern gearbeitet", sieht sie diesem mit einem lachenden und weinenden Auge entgegen.

Annegret Stemmler hofft, dann noch mehr Zeit für ihre jetzige bevorzugte Sportart zu haben. Beim SC Solingen ist sie als Bogenschützin aktiv. Sie war in dieser Sportart, die auch ihr Ehemann recht erfolgreich betreibt, bereits auf Landesebne in ihrer Altersklasse Drittbeste und hat auch an Deutschen Meisterschaften teilgenommen. Sowohl in der Mannschaft als auch in der Einzeldisziplin nimmt sie an Bogenschieß-Wettbewerben teil. "Das ist eine Sportart, die mir riesig Freude bereitet und für die ich viermal wöchentlich intensiv trainiere."

(klm)
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