Lokalsport ME-Sport kassiert empfindliche Klatsche

Mettmann · Der Handball-Oberligist verliert sein Heimspiel gegen den Tabellenführer MTV Dinslaken 26:40. Nichts gelingt den Gastgebern.

 Die Handballer von ME-Sport um André Loschinski (r.) fanden kaum ein Durchkommen gegen die starke Dinslakener Abwehr. RP-Foto: Janicki

Die Handballer von ME-Sport um André Loschinski (r.) fanden kaum ein Durchkommen gegen die starke Dinslakener Abwehr. RP-Foto: Janicki

Foto: Janicki Dietrich

"Das war ein gebrauchter Tag", sagte Jürgen Tiedermann, Trainer des Handball-Oberligisten Mettmann-Sport zu Beginn seiner Spielanalyse. Nach der deutlichen 26:40 (10:19)-Niederlage gegen den Tabellenführer MTV Rheinwacht Dinslaken bekam die Mannschaft auf eine schmerzliche Art und Weise ihre offensichtlichen Grenzen aufgezeigt.

"Bei dem Ergebnis brauche ich heute nichts mehr zu sagen. Beim Blick auf die Anzeigetafel spricht schon alles für sich", sagte Tiedermann, der zugab, die Begegnung erst einmal verdauen und analysieren zu müssen, um unmittelbar nach dem Spiel nichts Falsches zu sagen.

"Wir hatten uns viel vorgenommen. Die Abwehr stand sicher nicht gut. Dazu habe ich auch grausam agiert. Mit den Bällen, die ich reinließ, war ich kein Rückhalt", beschrieb Simon Hüttel seine eigene Leistung, die allerdings auf das gesamte Team der Gastgeber zutraf, ungeschönt realistisch. Der junge Keeper räumte im zweiten Durchgang bereits nach sieben Minuten entnervt das Feld. Dabei hatten Karsten Mühlenhaupt, der vor dem Spiel Tiedermann seine Zusage für die kommende Saison gab, und seine Nebenleute gut in die Partie gefunden. Die Abwehr stand stabil, und vorne kam man gegen die ebenfalls gut stehende Deckung zu Chancen, die Lukas Klein und Co. gut nutzten. Doch dann klappte plötzlich nichts mehr. Das Abwehr-Torhüter-Paket der ME-Sport-Handballer wirkte, als hätten die Spieler erstmals zusammen auf der Platte gestanden. Trotz des 10:19-Rückstandes zur Halbzeit sah man dem Tabellenachten zwar das Bemühen und den Willen an, doch der Kopf und das Fleisch schienen an diesem Tag nicht fähig zu sein, das Ergebnis wenigstens erträglich zu gestalten. Was immer Tiedermann auch anordnete, wen immer Torwarttrainer Markus Flieter ins Tor stellte - es wirkte nicht. Im Gegenteil. Kaum einer in der sehr gut gefüllten Halle Herrenhaus konnte sich erinnern, wann es eine ähnliche "Klatsche" gab.

Dass der Leistungsabfall der Mettmanner nicht alltäglich ist, zeigte der Siegestanz der Dinslakener, die nach vier sieglosen Spielen ihren gewaltigen Vorsprung eingebüßt hatten und nur noch einen Zähler vor Remscheid standen.

"Dass Mettmann es kann, weiß man ja in der ganzen Liga. Sie scheinen sich heute was Besonderes vorgenommen haben, das sie wohl gehemmt hat. Das ist alles Kopfsache", versuchte MTV-Trainer Harald Jakobs, das Spiel zu analysieren. Schließlich hat er Ähnliches mit seiner Mannschaft durchgemacht. Für den Aufstiegsaspiranten und seinen zahlreich angereisten Anhang war das Leid der Mettmanner ein Befreiungsschlag.

ME-Sport: Hüttel, Sippli - Loschinski (3), Wacker (n.e) Mühlenhaupt (4), Mandlik, Falkenberg (5), Hebel (1), d`Avoine (2), Kruse (4), Wehefritz (n.e) Verholen (3) Klein (3), Neuenhofen (1)

(erd)
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