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Mettmann Steinalt und deshalb eine Augenweide

Mettmann · 66 Teilnehmer starteten mit ihren Oldtimern am Samstag bei der Histo Neanderland.

 Ursula Kimmerle aus Hochdahl nahm in einer Corvette C2 Stingray von 1964 an der Histo Neandertal teil.

Ursula Kimmerle aus Hochdahl nahm in einer Corvette C2 Stingray von 1964 an der Histo Neandertal teil.

Foto: Dietrich Janicki

Samstagvormittag war Showtime am Rathaus. Tiefe Glücksseufzer und bewundernde Blicke gab es natürlich nicht für die Beamten, sondern die schönen alten Fahrzeuge. Bevor nämlich kurz nach 12 Uhr der Startschuss zur diesjährigen "Histo Neanderland" fiel, hatten Flaneure die Möglichkeit, sich am Anblick vorbildlich gepflegter Karosserien eigentlich uralter Autos zu freuen.

"So ein Auto hätte ich auch gerne", schwärmte Christa Huber mit Blick auf einen Buckelvolvo. Amtlich korrekt heißt der Personenkraftwagen "PV 544" und ist inzwischen unbezahlbar. "Zu einem solchen Auto, das Sie selbst restauriert haben, haben Sie einfach eine ganz emotionale Bindung", war verschiedentlich zu hören. Und dieser emotionale Mehrwert macht die Schätzchen wohl unverkäuflich.

 Viele Oldtimer-Fans aus der gesamten Region kamen und hatten ihre Schätzchen auf Hochglanz poliert.

Viele Oldtimer-Fans aus der gesamten Region kamen und hatten ihre Schätzchen auf Hochglanz poliert.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Am Klassikertag waren außerdem exklusive Einzelstücke wie ein eiscremefarbener Belvedere, schnittiger Triumph und dicke Schlachtschiffe wie ein Opel Olympia neben Kübelwagen, Benz-Limousinen sowie einigen alten Porsches zu bestaunen.

"Wir sind total verliebt in diesen Autotyp", erklärte Ursula Kimmerle, warum sie mit einer Corvette C2 "Stingray" aus dem Baujahr 1965 am Start ist. Vor drei Jahren hat sich die Erkratherin zusammen mit ihrem Mann "den Traum" angeschafft.

Vier bis fünf Mal jährlich nehmen sie an Rallyes teil, die in Mettmann mögen sie besonders. "Die fängt kommod an und führt durch ein schönes Gebiet. Wir nennen es die 'Bergische Toskana'." Im Alltag fahren die Amerika-Fans einen anderen Wagen, schließlich ist die Corvette auch eine Geldanlage.

Und dass die Liebe zu alten Ostfabrikaten wie Wartburg, Trabant oder Tatra auch nach der Wende nie so richtig abgerissen ist, stellte Albert Köster unter Beweis. "Die meisten Fahrzeuge waren schon 1989 Oldtimer", seinen hatte er "auf der Suche nach etwas Besonderem" aus Berlin nach Ratingen bringen lassen.

In Erkrath wurde aus dem unscheinbaren eierschalenfarbenen Gefährt dann ein Traum in ultraviolett. "Ob das eine Eingebung des Heiligen Geists oder der Gedanke an Schokolade war, weiß ich nicht mehr." Die Teilnahme an der Rallye jedenfalls genoss der Autofan, der nach einer Knieoperation nicht mehr selbst chauffiert, sehr. "Ein wunderbares Ereignis."

Bei dem es übrigens nicht allein auf Fahrkunst im gehegten und gepflegten Vehikel ankam. Anhand eines so genannten Roadbooks, so etwas wie einem Navigationsgerät auf Papier, und darin enthaltenen Zeichen musste der insgesamt 120 Kilometer weite Weg gefunden und abgefahren werden. Und nebenbei gab es einige quizzähnliche Fragen zu beantworten.

"Da sind wir klar im Vorteil", freute sich Ursula Kimmerle. "Wir kennen uns hier ganz gut aus", die Frage, welche Baumart eine auf der Wegstrecke liegende Sauna in ihrem Namen trägt, "kann ich durchaus beantworten".

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