Fotos Bundestagswahl 2013: Fünf Fragen an Gerd Brenner (Grüne)
Wie viel mehr Steuern zahlen die Mönchengladbacher, wenn Ihre Partei sich bei der Wahl durchsetzt?
Im Gegensatz zu anderen Parteien sagen wir vor der Wahl genau, was wir vorhaben: Bis zu 90 Prozent der Mönchengladbacher behalten mit unserem Steuerkonzept mehr in der Tasche, die anderen zahlen etwas mehr, damit die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter auseinandergeht. Wer Millionen erbt, soll etwas mehr davon abgeben – für wichtige Projekte.
Wie wollen Sie Eltern und Familien in Mönchengladbach unterstützen?
Wir wollen besser ausgestattete und genügend Kitas mit flexiblen Öffnungszeiten statt Betreuungsgeld. Damit Kinder einen guten Start haben, planen wir für Kitas eine Qualitätsoffensive. Wir setzen uns für familienfreundliche Arbeitszeitmodelle und für das Prinzip ein, dass alle Kinder dem Staat gleich viel wert sein müssen (Kindergrundsicherung).
Wie kann Mönchengladbach sicherer werden?
Sicher leben können wir, wenn wir in der Stadt die weitere soziale Entmischung verhindern. Ghettos von Armen und Reichen, deren Bewohner sich nicht mehr kennen, fördern nicht den sozialen Frieden. Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft sind wichtiger als Überwachungskameras. Und Polizei ist sinnvoller als private Ordnungsdienste.
Wie wollen Sie Städte wie Mönchengladbach finanziell entlasten?
Bisher läuft vieles nach dem Prinzip: Der Bund beschließt Gesetze und die Kommunen tragen die Kosten. Hier muss in Zukunft das Prinzip gelten: Wer bestellt, muss auch bezahlen. Wir haben grüne Wege für starke Städte beschrieben – mit einer Gemeindefinanzreform, Hilfen bei der Altschuldentilgung und einer Entlastung der Städte von Soziallasten.
Welche konkreten Infrastrukturmaßnahmen müssen in und für Mönchengladbach umgesetzt werden?
Krach macht krank. 46 Prozent aller Mönchengladbacher leben mit einem gesundheitsgefährdenden Dauerschallpegel – der höchste Wert in Deutschland. Wir brauchen mehr Ruhe, ein besseres Fahrradwegenetz, eine bessere Gliederung von Verkehrsachsen und Ruhezonen, eine bessere Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und Wirtschaftsförderung ohne Lkw-Exzesse.