Mönchengladbach Castor-Transport: Brenzliger Einsatz

Mönchengladbach · Kurz vor der letzten Etappe des Atommüll-Transports nach Gorleben haben die Demonstranten ihre Proteste noch einmal verschärft. Auch Mönchengladbacher Polizisten waren dabei, als gestern die Zufahrtsstraße geräumt werden musste. Umweltaktivisten hatten den Fahrweg blockiert.

Die rund 130 Männer und Frauen der Einsatzhundertschaft Mönchengladbach, die den Castor-Transport, begleiteten, mussten sich erst einmal in Geduld fassen. "Wir wissen noch nicht genau, wann es weitergeht", sagte Heinz Lennartz, Leiter der Mönchengladbacher Einsatzhundertschaft, gestern Nachmittag.

Er selbst ist bereits zum vierten Mal beim Atommüll-Transport dabei. Und dieser Einsatz war für ihn der heftigste. Die Mönchengladbacher Polizisten mussten den Abschnitt um die Umladestation Dannenberg sichern, dort, wo die Castor-Behälter mit radioaktivem Müll von der Schiene auf die Straße verladen werden und Umweltaktivisten bevorzugt protestieren.

Es gab eine riesige Blockade. "Die Demonstranten hatten rund 350 Traktoren aneinander gekettet und versuchten sogar, einige Fahrzeuge zu verschweißen", berichtete Lennartz. Mehr als 10.000 Atomkraftgegner sollen bei dem Transport aus Frankreich nach Gorleben demonstriert haben. "Darunter waren auch aggressive Störer, aber die Mehrzahl blieb ruhig", berichtete Lennartz.

Und: "Es gab brenzlige Situationen, wo Polizisten den Kollegen zu Hilfe eilen mussten, aber unsere Leute kamen nicht zu Schaden." In den meisten Fällen hätten sich die Demonstrationen nach Gesprächen aufgelöst. Die wenigen Blessuren, die die Mönchengladbacher Polizisten erlitten, rührten nicht von Auseinandersetzungen mit Atomkraftgegnern.

Geschädigt wurde die Hundertschaft aus der Vitusstadt dennoch: "Als wir in der vergangenen Nacht die Schienen sicherten, haben uns Aktivisten die Reifen an den Fahrzeugen zerschnitten", berichtete der Leiter der Hundertschaft.

(RP)
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