Mönchengladbach Der Puppenspieler

Mönchengladbach · Alexander Betov hat Michael Grosse vor fünf Jahren überzeugt. Seitdem bringt er in jeder Spielzeit ein Puppenspiel auf die Theaterbühne. Das nächste ist "Zwerg Nase" nach dem Märchen von Wilhelm Hauff.

 Rechts: Sabine Sanz und Alexander Betov stellen die Puppenköpfe selber her. Links: Alexander Betov auf der Puppenbühne.

Rechts: Sabine Sanz und Alexander Betov stellen die Puppenköpfe selber her. Links: Alexander Betov auf der Puppenbühne.

Foto: Theater, Sanz

Das Stück hieß "Der Drache will heiraten". Im Januar 2011 hatte es Premiere - damals noch im Interimstheater im Nordpark. Generalintendant Michael Grosse saß im Publikum. Und er war begeistert. "Er reckte beide Daumen hoch, grinste von einem Ohr zum anderen, und seitdem gibt es in unserem Haus die Sparte Puppentheater", sagt Alexander Betov. Seit fünf Spielzeiten begeistert der gebürtige Bulgare mit Puppenspielen, die er gemeinsam mit Sabine Sanz fürs Theater aufbereitet und modern erzählt. "Die Froschkönigin", "Aschenputtel", "Der Drache will heiraten", "Die Schöne und das Biest" und "Der Kleine Prinz" bezaubern mit handgefertigten Puppen. Jetzt haben die Probenarbeiten für "Zwerg Nase" begonnen. Das Stück hat am 26. Februar Premiere.

Alexander Betov hat Schauspiel und Puppenschauspiel studiert - in Bulgarien. "In meinem Heimatland gibt es in jeder größeren Stadt neben dem Schauspielhaus auch ein Puppentheater." Mit seinem Puppenspiel zeigt er, dass es neben der Augsburger Puppenkiste und dem Kasperletheater auch noch eine ganz andere Art von Figurentheater gibt. "Bei uns agieren die Schauspieler mit den Puppen, sie übernehmen selbst Rollen."

Betovs Kollegin Sabine Sanz schreibt die Texte für die Stücke. "Die dürfen auf keinen Fall kindisch sein, das Spiel soll die Kinder in eine Phantasiewelt entführen." Damit das gelingen kann, muss die Geschichte fesseln, die Spannung gehalten werden, die Dialoge müssen spritzig sein, Persönlichkeiten entwickelt werden, die Musik muss passen. Die wird von Alexander Betov und Sabine Sanz komponiert und abgemischt, sie stellen die Puppenköpfe her, die Maske knüpft Perücken und Bärte. "In der Tat betreiben wir mehr Aufwand für das Puppentheater als für das ,normale' Schauspiel", sagt Alexander Betov.

Mönchengladbach: Der Puppenspieler
Foto: Theater

Im neuen Stück schlüpft er selbst in die Rolle des Zwerges - die Figur wird gleichzeitig von einer Puppe und dem Menschen Betov dargestellt. Es geht um die Geschichte von Jakob, der auf dem Markt Gemüse verkaufen muss und dabei in die Fänge einer Hexe gerät. Bei ihr lernt Jakob kochen. Bald gelingt ihm die Flucht, doch zu Hause erkennt ihn selbst seine eigene Mutter nicht mehr: Die Hexe hat Jakob in einen hässlichen Zwerg verwandelt. Eine faszinierende Geschichte, die die Kinder fesseln dürfte. "Wie spielt man für Kinder?", fragt Alexander Betov - und gibt selbst die Antwort: "Wie für Erwachsene, nur besser."

Die Premiere des Puppentheaters ist am 26. Februar, um 11 Uhr im Studio des Theaters; Karten sind erhältlich unter 02166/6151-100 oder online auf www.theaterkr-mg.de.

(RP)
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