Mönchengladbach Die Perspektiven für die Stadt und das Baurecht

Mönchengladbach · Planungs- und Baudezernent Gregor Bonin und der Anwalt Werner Langen sprachen beim Unternehmensforum in der Bolten-Brauerei.

In Mönchengladbach tut sich etwas, und im Bauvertragsrecht ebenso. Zum Jahresausklang wurde beim Unternehmensforum Niederrhein auf Einladung der Kapellmann Akademie der Blick in die Zukunft gerichtet. Dem Schwerpunkt der Kanzlei Kapellmann entsprechend referierte Prof. Dr. Werner Langen über ein Thema des Bauvertragsrechts. Zur geplanten Novelle hinsichtlich der Erweiterung der Lieferantenhaftung stellte der Kanzleipartner das Problem der geltenden Rechtslage dar. Danach schuldet der Handwerker beim Einbau von mangelhaften Baumaterial dem Auftraggeber die Beseitigung des Mangels mit Aus- und Einbau. Von seinem Lieferanten wird ihm allerdings nur der Materialwert ersetzt. "Der Verbraucher wird geschützt, der Bauunternehmer aber bleibt auf den Kosten sitzen. In der heutigen Situation ist der Handwerker der Dumme", so Langen. Er führte aus, dass der Gesetzgeber beabsichtige, dieses Risiko zu beseitigen, und zeigte Voraussetzungen für einen Regressanspruch nach neuem Recht. Der Referentenentwurf sieht eine verschuldungsunabhängige Mängelhaftung des Verkäufers von Baumaterialien auch für Aus- und Einbaukosten vor.

Nach einem Jahr im Amt des technischen Beigeordneten lud Dr. Gregor Bonin bei der Vorstellung der Strategie "mg+ / Wachsende Stadt" zum ersten Innehalten ein. "Nach einem Jahr ist das angemessen, wenngleich ein Jahr in der Stadtplanung sehr kurz ist", so Bonin. Der Beigeordnete betonte, dass er das langfristige Projekt als Produkt verstehe. "Wir stehen in Konkurrenz zu anderen Städten", hob Bonin hervor, der auf die Notwendigkeit von Kundenorientierung, Evaluierung und Controlling verwies und eine Planungskultur mit Offenheit, Simultandenken und Transferleistungen forderte. So gebe es für Mönchengladbach bisher zahlreiche Untersuchungen mit daraus teilweise diametral zueinander verlaufenden Handlungsempfehlungen. Der Ansatz könne nur gelingen, wenn Verwaltung, Investoren, Bürger und Politik über eine innere Verbundenheit ein Team wären. Der Referent forderte "ein Wachstum im Bewusstsein von Qualität" mit einer Stärkung und Verbesserung von Lebensraum, Wirtschaftsstandort, Umweltbedingungen und weichen Faktoren, wie Kultur, Sport, Wissenschaft und Bildung.

Für die Planung rund um das Haus Westland betonte Bonin, wie wichtig es sei, sich Gedanken über die Anbindungen von Hindenburgstraße und Vitus-Center sowie über einen wirtschaftlichen Mehrwert für die Stadt zu machen. Für das Areal Maria Hilf beschrieb er das Potential, daraus ein "großartiges Viertel" am Stadteingang zu erschaffen. Bonin erklärte: "Ich habe das Gefühl, dass etwas in Bewegung ist. Mönchengladbach ist eine durchaus interessante Stadt."

(anw)
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