Mönchengladbach Gladbach als Modellstadt für urbanes Leben im Alter

Mönchengladbach · Es ist ein Modellprojekt mit großem Potenzial: "Urban life +" entwickelt smarte Lösungen für eine menschengerechte Stadt, in der man gut alt werden kann. Dieser Ansatz hat das Bundesforschungsministerium so begeistert, das es das Mönchengladbacher Projekt unter 180 Vorschlägen auswählte und innerhalb von fünf Jahren mit knapp sieben Millionen Euro fördert.

In zwei Stadtteilen soll nun erprobt werden, wie vor allem Informationstechnik dazu eingesetzt werden kann, älteren Menschen das Leben im Quartier zu erleichtern. Hardterbroich wurde als eher städtisches Quartier ausgewählt, Rheindahlen als eher ländlicher Bereich. "So ist es am Ende des Projekts leichter möglich, die Ergebnisse auf andere Stadtteile und auch auf andere Städte zu übertragen", erklärt Projektleiterin Susanne Wallrafen. Denn das ist natürlich das Ziel: was im Kleinen ausprobiert wurde, auf größere Bereiche zu übertragen. In das Projekt sind viele Partner eingebunden. Drei Universitäten begleiten die Arbeit, neben der federführenden Sozial-Holding sind in Mönchengladbach unterschiedlichste Partner bei der Umsetzung mit dabei: die NEW zum Beispiel, der Handelsverband Nordrhein-Westfalen oder die Städtischen Kliniken.

Im häuslichen Bereich werden die technikgestützten Assistenzsysteme längst eingesetzt, im öffentlichen Raum aber noch lange nicht in ausreichendem Maße. Dabei kann innovative Technik alte Menschen dabei unterstützen, möglichst lange aktiv und mobil zu bleiben, am urbanen und sozialen Leben teilzunehmen und zu Hause alt zu werden. Die Beispiele für vernetzte technische Interaktion zwischen Menschen und städtebaulichen Objekten, die die Projektleiterin aufzählte, faszinieren. So sollen Straßenlaternen ihre Helligkeit dem Sehvermögen der Passanten anpassen können. Oder Ampeln die Länge ihrer Grünphase nach der Geschwindigkeit derjenigen richten können, die die Straße gerade überqueren. Auch adaptive Bänke werden angedacht: Das sind Bänke, die das Hinsetzen und Aufstehen erleichtern, indem sie ihre Höhe variieren können.

(arie)
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