Mönchengladbach Gut sein wollen und streiten - Komödie im Theater

Mönchengladbach · Christine Hofer inszeniert "Benefiz" von Ingrid Lausund.

 Regisseurin Christine Hofer setzt das Stück "Benefiz - Jeder rettet einen Afrikaner" in Szene.

Regisseurin Christine Hofer setzt das Stück "Benefiz - Jeder rettet einen Afrikaner" in Szene.

Foto: Isa Raupold

Wenn Dramaturg Martin Vöhringer die Autorin Ingrid Lausund (*1965) als "deutsche Erneuerin der geistvollen Komödie" bezeichnet, entwickelt der Zuschauer vielleicht eine Vorstellung davon, was für ein Stück sich hinter dem Titel "Benefiz - Jeder rettet einen Afrikaner" verbirgt. Man darf also mit was Lustigem rechnen bei der Premiere am 24. April im Theater-Studio. Theater nah am Kabarett, aber "mit konkreten Figuren und ganz und gar nicht zynisch", wie Christine Hofer es formuliert. Sie ist Regisseurin des Theaterabends, der Donnerstag, 19.30 Uhr, Premiere hat. Fünf Schauspieler sind auf der Bühne, es geht um die letzte Probe zu einem Benefiz-Projekt für Guinea-Bissau.

2009 entstand "Benefiz" als erstes Projekt der "lausundproductions" in Berlin. Wie so viele ihrer Stücke war es Frucht der Zusammenarbeit mit einem kleinen Team über ein konkretes Thema: hier die Unterstützung einer Schule in West-Afrika. Ein Eventmanager, eine abgehalfterte Diva, eine Esoterikerin, ein Lebemann und ein Theologe versuchen, dem geplanten Benefiz-Abend endgültige Form zu geben. "Alle haben das gleiche Ziel, aber ständig überwerfen sie sich. Das ist ein dauerndes Ringen, Fragen, Streiten", verrät Hofer. Wie dieses Theater im Theater sind auch die zwischenmenschlichen Prozesse doppelbödig: Jedes Sachthema ist auch Beziehungskampf; vom Frühstücksbrötchen ist der Weg nicht weit zu "Brot für die Welt".

Ingrid Lausund gründete in Ravensburg 1992 ein freies Theater und entwickelte dort ihre typischen Stücke: Ein aktuelles Thema wird zum Anlass von Alltagsbeobachtung. Die theatralen Mittel streifen Genres von Varieté bis Kabarett. Das kleine Team von Schauspielern garantiert gleichwertige Rollen, die sich kunstvoll verflechten lassen. Nur wenige dieser so entstandenen Stücke sind zum Nachspielen freigegeben, neben dem bekanntesten, "Bandscheibenvorfall", eben auch "Benefiz". Zum Doppelbödigen auch dieses Stücks gehört, dass der Gegenstand des Spiels um Gesellschaft und Eitelkeiten ein ganz realer ist: Die Schule in Guinea-Bissau gibt es wirklich. Und eine Spendenbox auch.

"Benefiz", Premiere: 24. April, 19.30 Uhr, Theater-Studio. Karten: 02166 6151-100

(ark)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort