Mönchengladbach Jugendzentrum: Besuch von 20 Salafisten

Mönchengladbach · Die Anwohner staunten am Freitag nicht schlecht, als eine rund 20-köpfige Abordnung des Vereins "Einladung zum Paradies" um Vorsitzenden Sven Lau und den Prediger Pierre Vogel dem Jugendzentrum JaM in Pongs einen unangekündigten Besuch abstattete.

Das fordern die Mönchengladbacher Salafisten von Ehefrauen
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Foto: Screenshot Youtube

Wie bei öffentlichen Auftritten mittlerweile üblich, hätten die Salafisten laufende Videokameras dabeigehabt, berichten Nachbarn übereinstimmend. Am selben Tag hatte die Rheinische Post ein Interview mit JaM-Leiter Sebastian Merkens veröffentlicht.

Darin brachte dieser den wachsenden Einfluss des salafistischen Gedankenguts unter Jugendlichen zur Sprache und berichtete, wie die Jugendeinrichtung mit dieser Herausforderung umgeht — nämlich, indem gemeinsam mit den Jugendlichen die rhetorischen Kniffe der Salafisten erarbeitet und ihre Argumentationsstrukturen "aufgebrochen" werden.

Zum Inhalt des Gesprächs im JaM wurde vorerst nichts bekannt. Die Salafisten sollen sich jedoch an die Hausregeln gehalten und die Kameras ausgeschaltet haben. Ob es in Folgegesprächen jedoch tatsächlich zu einem Dialog kommt, steht zu bezweifeln.

So hatte Pierre Vogel am selben Tag in seiner Freitagspredigt aus dem RP-Interview vorgelesen und sich vor seinen Anhängern für die vermeintliche "Gratis-Werbung" für den umstrittenen Verein bedankt. Er unterbrach die Lektüre allerdings just an der Stelle, die inhaltlich auch durch größere Anstrengungen nicht mehr bewusst misszudeuten war.

Unterdessen haben die Salafisten für Mittwoch, 20. April, zu einem großen Open-Air-Vortrag unter dem Titel "Islam — die missverstandene Religion" in der Frankfurter Innenstadt aufgerufen.

(RP)
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