Mönchengladbach Kletterkirche: Es geht voran

Mönchengladbach · Schon im Januar soll die europaweit erste Kletterhalle in einer katholischen Kirche fertig sein. Sie entsteht in der Pfarrkirche St. Peter Waldhausen. Dort wird heftig gearbeitet: Das Team um Projektentwickler Simone Laube und Klaus Fasbender räumt Altes weg, um Neues zu schaffen.

Im Moment klettern sie über Bauschutt und Gerümpel. Denn erst muss eine ganze Menge raus, bevor das Neue rein kann. Simone Laube und Klaus Fasbender verwirklichen die Idee, an der viele gezweifelt hatten: Sie bauen eine Kletterhalle in die ehemalige Pfarrkirche St. Peter Waldhausen. Vorgesetzte Wände und gedämmte Rigipsplatten haben sie herausgerissen und so die klare, schnörkellose Ursprungsarchitektur der sakralen Halle wieder sichtbar gemacht. "Perfekt", sagt Simone Laube und schaut sich begeistert in der Kirche um. "Dieser Raum ist einfach phantastisch."

Und offenbar bestens geeignet, um bewegungsfrohen und mutigen Menschen demnächst die Möglichkeit und den Kick zu bieten, ganz nach oben zu gelangen. In der Computeranimation ist die Kletterhalle schon fertig. Klaus Fasbender hat den virtuellen Rundgang geschaffen, um den vielen Besuchern, die einfach mal gucken kommen, um zu sehen, was sich denn da so tut in der Kirche, in der vor zweieinhalb Jahren die letzte Heilige Messe gefeiert wurde.

Auf dem Bildschirm kann der Betrachter bereits die Räume durchschreiten: Das Bistro unter der Empore mit Blick in die Küche, wo gesunde Leckereien hergerichtet werden, hinüber in den Raum, der dem zukünftigen Ergotherapeuten als Praxis dienen wird, und von dort in die Kinderecke, wo die Kleinen die ersten Übungen machen können. Dafür stehen ihnen eine Kletterburg und eine Übungswand zur Verfügung. "Hier kann der Nachwuchs die Knotentechniken lernen und die ersten Schritte an der Wand machen", sagt Josef Jakobs.

Der zukünftige Trainer der neuen Kletterhalle hat 15 Jahre Erfahrung auf dem Buckel, unlängst hat er sich als Industriekletterer selbstständig gemacht. "Ich klettere an unwegsamen Fassaden hoch, an die keine Drehleiter gelangen kann", sagt er. Auch problematische Baumfällungen in schwierigen Ecken gehören zu seiner Spezialität.

In der großen Halle und auf der Empore der Kirche werden Kletterwände mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden errichtet. Simone Laube und Klaus Fasbender haben sich in anderen Kletterhallen umgesehen. "Die sind oft Grau in Grau", sagen sie. Die beiden Projektleiter haben warme Farbtöne für ihre Wände ausgesucht: Kalahari-Gelb, Ravenna-Orange und Ochsenblutrot. Diese Farben ziehen sich auch bis in die Nebenräume — die Sanitärbereiche, Treppenhäuser und Umkleideräume in der ehemaligen Sakristei.

Schon Mitte Januar soll die Kletterkirche an der Nicodemstraße eröffnet werden — natürlich mit entsprechendem Programm und Vorführungen an den Kletterwänden. "Wir sind einfach glücklich und sehr begeistert, dass wir in dieser Kirche unseren Traum verwirklichen können", sagt Simone Laube. Und ganz stolz sind sie und ihr Kompagnon Klaus Fasbender darauf, dass sie die allerersten sind, die in Europa eine Kletterhalle in einer ktaholischen Kirche installieren.

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(RP)
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