Mönchengladbach Kreative sollen Leerstände füllen

Mönchengladbach · Das Projekt "Schauzeit" will Designern, Künstlern und Start-Ups vier Wochen lang leerstehende Rheydter Ladenlokale zur Verfügung stellen, in denen sie sich präsentieren können. Dahinter steckt Modedesignerin Barbara Schwinges.

 Trauriges Bild an der Hauptstraße: Rund zwölf Geschäfte stehen hier leer, schätzt Quartiersmanager Markus Offermann. Für vier Wochen soll ab Ende August wieder Leben in die Schaufenster zurückkehren.

Trauriges Bild an der Hauptstraße: Rund zwölf Geschäfte stehen hier leer, schätzt Quartiersmanager Markus Offermann. Für vier Wochen soll ab Ende August wieder Leben in die Schaufenster zurückkehren.

Foto: Detlef Ilgner

Es klingt nach hipper Metropole, was das Quartiersmanagement in Rheydt vor hat. "Pop-Up Stores und Galleries", sollen im Sommer in der Rheydter Innenstadt entstehen. Zu deutsch: temporäre Geschäfte und Galerien. Und zwar dort, wo jetzt leere Schaufenster das Stadtbild verschandeln. "Schauzeit" heißt das Projekt, das Quartiersmanager Markus Offermann vom SKM und die Modedesignerin Barbara Schwinges - bekannt durch ihr Label "Barike" - gemeinsam mit dem Programm "Soziale Stadt Rheydt" entwickelt haben.

Die Idee: "Objektdesigner und Modeschöpfer, Künstler und Createure, Händler mit außergewöhnlichen Produkten und Start-Ups mit kreativen Geschäftsideen, Kulturschaffende und originelle Standorttester", sollen sich beim Quartiersmanagement bewerben. Eine Jury wählt anschließend einige von ihnen aus, die ab dem 29. August für vier Wochen jeweils ein leerstehendes Ladenlokal in der Rheydter City zugeteilt bekommen und sich darin austoben dürfen. Der jeweilige Eigentümer des Geschäfts verzichtet für diesen Zeitraum auf Miete und Nebenkosten, die Kurzzeit-Mieter bekommen zwei Wochen Einrichtungszeit vorab und eine Woche Auszugszeit nach Ablauf der Frist.

"In der Jury sitzen David Bongartz von der Wirtschaftsförderung, ein Gladbacher Designer und Barbara Schwinges", verrät Markus Offermann. Rund 20 Bewerbungen seien bereits eingegangen, darunter eine Designerin mit einer Taschenkollektion sowie "jemand aus dem Fahrradbereich". In den kommenden Tagen und Wochen will das Quartiersmanagement das Projekt noch bekannter machen, unter anderem auch unter den Textilmanagement-Studenten der Hochschule Niederrhein.

Zurzeit stünden in Rheydt mehr als 15 Geschäfte im Innenstadtbereich leer, schätzt Offermann. Davon befinden sich alleine sechs in der City- und der Ringpassage, der Rest auf Haupt- und Limitenstraße. Das Projekt, das zunächst nur auf einen kurzfristigen Zeitraum angelegt ist, soll jedoch auch auf lange Sicht eine Veränderung bringen. "Wir setzen darauf, dass wir durch die Aktion die Eigentümer der Ladenlokale sensibilisieren. Sie sollen sehen, dass man nicht nur durch Makler und Internetportale einen neuen Mieter finden kann", sagt Offermann. Eventuell ergäben sich dadurch neue Mietverhältnisse.

Außerdem geht es den Projektleitern auch darum, das Image der Rheydter Innenstadt zu verbessern. Die soll langfristig eine neue Identität entwickeln, wünscht sich Markus Offermann. "Das Minto in Gladbach ist keine Konkurrenz für Rheydt, sondern eine Chance", sagt Offermann. Man müsse es schaffen, eine andere Zielgruppe anzulocken als die Gladbacher Innenstadt. Das sei an der Wallstraße und der Friedrichstraße schließlich auch schon geglückt.

Ein Bewerbungsformular kann unter www.schauzeit-rheydt.de heruntergeladen werden. Die Bewerbungsfrist für das Projekt endet am 10. Juli. Die Juryentscheidung erfolgt am Wochenende 18./19. Juli.

(RP)
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