Mönchengladbach Limitenstraße: Grüne fordern Tempo 30

Mönchengladbach · Ein Zankapfel waren die Umbaupläne für die Limitenstraße vor der Kommunalwahl. Bei CDU und Grünen schlugen die Wogen damals hoch. Inzwischen wettern nur noch die Grünen gegen einen Entwurf, den Dezernent Wurff vorlegt.

Mönchengladbach: Limitenstraße: Grüne fordern Tempo 30
Foto: ostermann

Die Aufregung war groß, als die Verwaltung im April Pläne für eine Veränderung der Limitenstraße vorlegte. CDU und Grüne fürchteten eine teure Variante, die Christdemokraten wollten das Vorhaben sogar umgehend stoppen. Inzwischen ist die Kommunalwahl vorbei, die politische Mehrheitsverhältnisse sind neu geordnet, die Straßenplaner haben ihre einstigen Entwürfe überarbeitet - und der Kreis der einstigen Kritiker ist daraufhin gewaltig geschrumpft.

"Wir können mit der neuen Planung leben", sagt der CDU-Fraktionssprecher in der Bezirksvertretung Süd, Joachim Roeske. Während die Großkoalitionäre von CDU und SPD bei der Sitzung der Bezirksvertretung morgen, 22. Oktober, 15 Uhr, im Rathaus Rheydt die Entwürfe wohlwollend zur Kenntnis nehmen wollen, schäumen die Grünen: "Die Verwaltung legt uns ihre alten Pläne neu vor. Es müsste städtebaulich gearbeitet werden, aber hier wird nur der Status quo festgeschrieben", schimpft der ehemalige Süd-Bezirksvorsteher Karl Sasserath.

Dies ist eine deutliche Kritik am Technischen Beigeordneten Andreas Wurff, den die Grünen in der vergangenen Wahlperiode in der damaligen Ampel-Kooperation mit SPD und FDP als "ihren" Dezernaten in die Verwaltungsspitze geholt haben.

Die Grünen monieren vor allem, dass es im Gegensatz zu allen anderen Planungsvorhaben beim Innenstadtkonzept Rheydt dieses Mal keine Bürgerbeteiligung gab. "Wenn der Entwurf so umgesetzt wird, werden viele Chancen vertan", sagt die Süd-Fraktionssprecherin der Grünen, Anja Schurtzmann.

Deshalb hat sie mit ihren Parteifreunden einen 13 Punkte umfassenden Forderungskatalog entwickelt, von dem es heißt, dass es "mit Anwohnern exemplarisch entwickelte Vorschläge" seien. Die Grünen schlagen unter anderem Tempo 30, ein Lkw-Nachtfahrverbot, Verzicht der vorhandenen Rechtsabbiegespur von der Limitenstraße in die Stresemannstraße und sichere und komfortable Radwege zwischen Fahrbahn und Gehweg vor.

"Bei fünf Ampelanlagen auf einer Strecke von 600 Metern können Autofahrer sowieso nicht 50 Stundenkilometer durchgehend fahren. Da kann man auch Tempo 30 vorschreiben und die Anzahl der Ampeln verringern", sagt Sasserath.

Die Grünen wollen die Kurzzeit-Parkplätze vor den Ladenlokalen an der Limitenstraße erhalten wissen - obwohl es in der für mehrere Millionen Euro sanierten Tiefgarage direkt gegenüber ausreichend Parkplätze gibt. Auch der Parkplatz an der Gracht - ein Katzensprung von der Limitenstraße entfernt - hält ausreichend Fläche vor.

Den Gehweg, der an den Ladenlokalen vorbei führt, wollen die Grünen aufwerten und mit Steinen pflastern lassen, die für den Rheydter Marktplatz genutzt wurden. Sasserath: "Dieser Bereich und der Marktplatz sind eine Einheit. Das muss sich widerspiegeln. Die Planung der Verwaltung ist nicht zeitgemäß."

(RP)
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