Mönchengladbach Marktbeschicker bestellte Waren und bezahlte sie nicht

Mönchengladbach · Betrug in 16 Fällen warf der Staatsanwalt dem 35-Jährigen vor. Bei mehreren Lieferanten hatte der Marktbeschicker Waren bestellt, aber nie bezahlt. Laut Anklage soll er so einen Schaden von 1768 Euro verursacht haben. Tatsächlich hatte der Angeklagte bereits im November 2014 die eidesstattliche Versicherung abgelegt, was er aber den Lieferanten verschwiegen hatte.

Ja, er wolle reden, hatte der Gladbacher zu Prozessbeginn vor dem Schöffengericht erklärt. Aber ein Geständnis war das nicht, das er im Gerichtssaal äußerte. "Ja, ich habe bestellt", begann er. Doch dann war sofort die Rede von einer Frau, einer früheren Freundin wohl. "Die hat mich überall schlecht gemacht, nahm mir auf den Märkten die Kunden weg", beschwerte er sich. "Was hat denn die Dame mit den Bestellungen zu tun?", staunte die Richterin. Er sei doch Neukunde bei den Firmen gewesen und habe daher bei der ersten Bestellung keine Anzahlung leisten müssen. Zudem sei vereinbart gewesen, dass er die Waren nach telefonischer Bestellung bekäme. "Sobald ich die Ware vorab verkauft hätte, hätte ich erst zahlen müssen", behauptete der Kunde. Ansonsten wollte er mit den Firmen Ratenzahlung vereinbaren.

Die Vertreter der Lieferantenfirmen sagten jedoch ganz anderes aus. Keinesfalls sei mit dem Mann eine solche Sondervereinbarung getroffen worden, der Angeklagte sollte sofort nach Bestellung zahlen: "Von der eidesstattlichen Versicherung hat er uns nichts erzählt. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir den Kunden überhaupt nicht beliefert." Man habe dem Angeklagten auch keine Ratenzahlung angeboten. "Er war für uns nicht mehr zu erreichen. Auch nach Mahnungen hat er nicht bezahlt", so der Zeuge. Der Prozess wird am 6. Juli mit weiteren Zeugen fortgesetzt.

(kru)
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