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Mönchengladbach Niersverband will weitere Gewässer naturnah umgestalten

Mönchengladbach · Rund um die Niers stehen in den nächsten Jahrzehnten etliche Veränderungen an. Dietmar Schitthelm, Vorstand des Niersverbandes, stellte jetzt in den Bezirksvertretungen West und Süd die rund 20 Maßnahmen vor, die unter dem Oberbegriff "Masterplan Niersgebiet" zusammengefasst sind. Diese haben das Ziel, die momentan oft in einem starren Bett eingezwängten Gewässer wieder lebendig und naturnah zu gestalten. Die Umgestaltung der Niers ist jedoch kein Selbstzweck, sondern erfüllt mehrere gesetzliche Verpflichtungen.

 Die Niers: Der Niersverband will sie naturnaher gestalten.

Die Niers: Der Niersverband will sie naturnaher gestalten.

Foto: Busch Sen.

Die Versiegelung von Flächen ist eine der Ursachen für den Handlungsbedarf. Regenwasser kann auf den versiegelten Flächen nicht versickern und fließt in der Regel sehr schnell über Regenwasserkanäle in das nächstgelegene Gewässer ab. Solche Einleitungen werden aber zukünftig nur dann noch genehmigt, wenn sie für das Gewässer nicht schädlich sind. Der Nachweis der gewässerverträglichen Einleitung von Niederschlagswasser kann aktuell allerdings an kaum einer Stelle erbracht werden. Durch die Einleitungen erhöht sich die Fließgeschwindigkeit im Gewässer so stark, dass die dort lebenden Kleinlebewesen weggespült werden.

Die klassische Lösung wäre der Bau von großen und teuren Regenrückhaltebecken, die das Regenwasser aufnehmen und dann gedrosselt, das heißt nach und nach, wieder in das Gewässer einleiten. Der Niersverband hat zusammen mit der NEW und der Stadt stattdessen ein anderes Konzept entwickelt. Es sieht vor, die Gewässer wieder streckenweise naturnah umzugestalten und so an die vorhandenen Einleitungsmengen anzupassen. Durch unterschiedliche Strukturen entstehen Zonen im Gewässer, in denen die Fließgeschwindigkeit auch bei Einleitung von Regenwasser einen kritischen Wert nicht überschreitet. Hier können sich Kleinlebewesen im Hochwasserfall zurückziehen und später wieder das gesamte Gewässer besiedeln. Dieses Konzept hat mehrere positive Aspekte, ist außerdem mit insgesamt 40 Millionen Euro um ein Vielfaches geringer als bei der klassischen Lösung mit Regenrückhaltebecken (600 Millionen Euro). Durch die naturnahe Umgestaltung werden auch die Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie erfüllt.

Erste Projekte wurden bereits umgesetzt, an der Niers etwa im Bereich Wickrathberg (Niersverband) und am Bungtbach (NEW). Eines der nächsten Projekte wird die naturnahe Neugestaltung der Niers im Bresgespark sein. Der Niersverband wird hierzu im Sommer die Bürger zu einem Infoabend einladen.

(tler)
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