Mönchengladbach Potpourri-Festival mit neuem Konzept

Mönchengladbach · Die dritten Jugendkultur-Tage finden im Mai statt und ziehen vom TiG ins Alte Kolpinghaus um. Ein Headliner wird noch gesucht.

Ulla Heinrich kann dem Wegfall des Horst-Festivals, so schmerzlich er auch war, mittlerweile auch etwas Positives abgewinnen. "Nun gibt es mehr Aufmerksamkeit für die jungen Künstler", sagt die ehemalige Organisatorin des Horst. Deren Bühne heißt Potpourri-Festival und wurde durch den Wegfall des Horst vom Winter ins Frühjahr verlegt. Vom 8. bis 10. Mai findet das Festival im Alten Kolpinghaus an der Aachener Straße statt wie bisher im Theater im Gründungshaus (TiG) statt.

"Im Kolpinghaus können alle Künstler unter einem Dach auftreten", nennt Organisator Marcus Weiner die Vorteile des neuen Veranstaltungsortes. Das dreitägige Festival, bei dem der Fokus neben der Musik junger Nachwuchsbands auch auf den Themen Kunst und Poetry Slam liegt, soll nach den Wünschen des jungen Organisationsteams zum einen die Subkultur in der Stadt stärken und zum anderen dafür sorgen, dass sich Jugendliche stärker mit ihrer Stadt identifizieren.

Einen Vorgeschmack zum diesjährigen Musikprogramm gab es bereits gestern bei der jährlichen Pressekonferenz zum Festival. Das Gladbacher Duo "Die von Gestern" , das sich nach eigener Aussage "zur Blütezeit des Internet-Rapbattles" online kennenlernte, spielte im Ladenlokal an der Eickener Straße zwei eigene Songs. Zur Akustikgitarre wurde gerappt, das Ganze erinnerte stark an die Titel des Deutschrappers Cro.

Neben den beiden Jungs, die bisher erst einmal vor größerem Publikum aufgetreten sind, spielen zudem "The Buggs" (Rock der 60er Jahre), "The Jabs" (tanzbarer Pop-Rock), die "Radio Invaders" (Alternative Rock) und "The Unexpected" (Melodic Hardcore). Außerdem treten auch die Rockstreicher und das Akkordeonorchester der Musikschule auf. Zurzeit läuft zudem die Suche nach einem Headliner, der einen größeren Bekanntheitsgrad haben soll als die übrigen Bands und zum Abschluss des Freitags und des Samstags spielt. "Beim Headliner-Booking kommen uns natürlich die Kontakte aus der Horst-Zeit zugute", sagt Ulla Heinrich. Im vergangenen Jahr wurde die Gladbacher Band "Bambi" eingeladen.

Neben den Konzerten findet im Kolpinghaus während der Festivalzeit auch eine Kunstausstellung statt. Jugendliche stellen dort ihre Werke aus, die von Zeichnungen über Fotografien bis hin zu Installationen mit gesellschaftskritischem Bezug reichen. Vor dieser Kulisse werden auch ausgewählte Singer-Songwriter auftreten, deren Musik für die große Bühne etwas zu leise ist. Im festivaleigenen Poetry-Bus, der von der NEW zur Verfügung gestellt wird, werden derweil die Poeten ihre Texte vortragen.

In allen Sparten werden die Nachwuchskünstler von erfahrenen Trainern angeleitet. So betreuen der Künstler Martin Kirch und der Fotograf Stefan Sturm etwa den Kunstnachwuchs, der Moderator des Festivals wird durch Axel Tillmanns von Radio 90.1 gecoacht.

Trotz aller Veränderungen - neuer Standort, neues Datum, neue Künstler - soll eines auch beim dritten Potpourri-Festival gleich bleiben: "Der Eintritt ist auch weiterhin frei", sagt Marcus Weiner.

(RP)
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