Mönchengladbach Projekt "200 Tage Fahrradstadt" startet in die zweite Runde

Mönchengladbach · 500 Radfahrer fahren mit Polizeieskorte von Rheydt nach Gladbach, nehmen die Theodor-Heuss-Straße in Besitz und kommen auf der sonst von Autos verstopften Bismarckstraße ins Ziel.

 2013: Der Start der Aktion mit Norbert Krause, Hannah von Dahlen und Johannes Jansen (v.l.).

2013: Der Start der Aktion mit Norbert Krause, Hannah von Dahlen und Johannes Jansen (v.l.).

Foto: Baum

Die Auftaktveranstaltung zur zweiten Phase der Aktion 200 Tage Fahrradstadt begann mit dem Film von Hannah von Dahlen, einem Rückblick auf das schon legendäre Finale im letzten Jahr. Trotzdem soll jetzt kein Aufguss des Vorjahreserfolgs folgen. "Wir gehen einen Schritt weiter", verspricht Initiator und Aktionskünstler Norbert Krause.

Die Stadt sei jetzt mit im Boot. Der Startschuss zu den zweiten 200 Tagen wurde bereits auf der Frühjahrsausstellung gegeben, jetzt beginnt die kreative Arbeit. Rund 30 Teilnehmer sind zum ersten Abend in die Kulturküche gekommen. Es werden Ideen gesammelt. Ein Themengebiet ist mit "Leichter aufsteigen" überschrieben. Hier geht es um die Dinge, die Menschen daran hindern, ihr Fahrrad zu benutzen. "Praktisch jeder hat ein Fahrrad", erläutert Krause. "Oft sind es Kleinigkeiten wie die Tatsache, dass man das Holland-Rad erst mal aus dem Keller schleppen muss, die das Radfahren verhindern." Es gebe zuwenig Möglichkeiten, die Räder sicher abzustellen, finden die Teilnehmer an diesem Tisch. "Wir haben an unserer Hauswand Metallringe einbetoniert, damit wir die Räder dort festschließen können", erzählt eine Teilnehmerin. Man könne auch beantragen, einen Parkplatz vor dem Haus in eine Fahrrad-Abstellmöglichkeit umzuwandeln, berichtet ein anderer. Beim Thema Service ist man auf das gleiche Problem gestoßen. Hier diskutieren die Teilnehmer Möglichkeiten, gemeinschaftlich Garagen anzumieten oder in Eigenregie Fahrradboxen aufzustellen. Eine Internetseite, auf der die Vielradler Tipps und Angebote veröffentlichen, wird angeregt.

Beim Thema "Neue Denkmuster" geht es darum, auf Veränderungen nicht gleich mit Endzeitszenarien zu reagieren. "Veränderungen bieten immer auch Chancen." So überlegen die Teilnehmer, ob nicht ein autofreier Einkaufstag in bestimmten Vierteln zusätzliche Käufer anlocken und die Attraktivität steigern könnte. Am Ende werden die Vorschläge zusammengetragen. In weiteren Veranstaltungen, Fahrradwerkstätten genannt, sollen die einzelnen Themengebiete weiter bearbeitet werden. "Das Projekt ist noch nicht fertig geplant", sagt Krause. "Es soll sich entwickeln."

(arie)
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