Mönchengladbach Vortrag: Hilfe für "Taktlose Herzen"

Mönchengladbach · Seit der ersten erfolgreichen Implantation eines kompletten Herzschrittmachersystems durch Rune Elmquist und Ake Senning im Jahr 1958 hat diese Therapie enorme Fortschritte gemacht. Die technischen Entwicklungen (Batterie, Mikroprozessoren) führten zu multiprogrammierbaren Aggregaten mit einer Laufzeit von mehreren Jahren.

Schrittmachertherapie wird heute nicht nur zur Behandlung langsamer Rhythmusstörungen eingesetzt, sondern regelhaft auch zur Therapie schneller, lebensbedrohlicher Rhythmusstörungen und mit großem Erfolg zur Behandlung fortgeschrittener Herzschwäche.

Darauf weist der Mönchengladbacher Kardiologe Dr. Klemens Bolzenius hin. Er wird am Dienstag, 21. April, 20 Uhr, im Haus Erholung einen Vortrag zu dem Thema "Taktlose Herzen - Moderne Herzschrittmachertherapie" halten. Dazu lädt der Wissenschaftliche Verein ein.

Bolzenius wird über neue schrittmacherähnliche Systeme zur Erhöhung der Muskelkraft (Kontraktionsreserve) des Herzmuskels berichten. "Diese Systeme sind zurzeit in Erprobung", sagt der Facharzt. Die Überwachung der Schrittmacher und vieler hiermit verbundener Vitalfunktionen von Patienten könne telemedizinisch zeitnah erfolgen. Verschlechterungen der Herzfunktion können so schon vor einer akut notwendigen Krankenhauseinweisung und stationären Behandlung erkannt und frühzeitig behandelt werden.

Und die modernen Schrittmacher leisten immer mehr, obwohl sie immer kleiner werden. So werden heute "sondenlose Schrittmacher" (leadless pacing) ähnlich einer kleinen Patrone direkt in die rechte Herzkammer eingebracht.

(ri)
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