Mönchengladbach Widerstände gegen Arcaden abbauen

Mönchengladbach · Oberbürgermeister Norbert Bude nutzt die Expo Real, um bei kritischen Nachbarkommunen wie Willich und Viersen Vorbehalte gegenüber den Arcaden abzubauen. "Einige Vier-Augen-Gespräche sind terminiert, andere erbeten", sagt Bude. Man wolle das noch vorherrschende "Misstrauen" durch größtmögliche Offenheit aus dem Weg schaffen, pflichtet Technischer Beigeordneter Andreas Wurff bei. "Wir legen alle Daten offen, schicken unsere Gutachter dorthin, wo es noch Zweifel gibt."

Das Bewusstsein, dass von einem Projekt mit viel Strahlkraft, wie es die Arcaden sind, auch die Nachbarn profitieren können, setze sich langsam durch. Städte wie Willich und Viersen hatten bemängelt, dass ihnen laut Verträglichkeitsgutachten überdurchschnittlich viel Kaufkraft abgezogen werde, sobald das neue Einkaufszentrum an der Hindenburgstraße steht. Befürchtungen, die für Projektplaner Norbert Bienen nicht stichhaltig sind. "Gerade im Kreis Viersen wurden in der Vergangenheit beim Einzelhandel große Fehler gemacht." Die Region müsse aufpassen, dass sie sich "nicht untereinander die Leuchtturmprojekte zerschießt". Sonst lachten am Ende Dritte, wie Oberhausen oder Roermond.

Investor Mfi, der an seinem Stand nahe dem Niederrhein-Auftritt das Arcaden-Modell mit dem neuen Fassadenentwurf zeigt, sieht sich im Zeitplan, auch wenn die Rechtssicherheit des Verfahrens voraussichtlich erst nach der ersten Ratssitzung 2012 und nicht bereits Ende 2011 fix sein wird. Dies seien eingeplante zeitliche Puffer, sagt Geschäftsführer Ulrich Wölfer. "Wir reden bei den Interimsbauten für die Mieter der Theatergalerie von einer Investition von zwei Millionen Euro. Die wenden wir erst auf Basis einer erfolgten Rechtssicherheit auf." Auch Mfi-Vorstand Matthias Böning lobte gestern die "große Unterstützung von Verwaltung und Politik", für die es auch von IHK-Präsident Heinz Schmidt Lob gab. Man sei bezüglich der vorgebrachten Einwände gegen den Arcaden-Bau (die sich überdies zum Großteil auf die Verkehrsentwicklung bezögen, so Horst-Peter Vennen, Vorsitzender des Planungsausschusses "sehr entspannt" unterwegs, betonten Bude und Wölfer. Schon jetzt sei zu beobachten, dass das Projekt Investitionen im Umfeld nach sich ziehe, sagt Wirtschaftsförderer Ulrich Schückhaus. So erhalte etwa das "Haus der Braut" an der Hindenburgstraße eine Fassadenrenovierung, "Apollo-Optik" hat das hinter sich — "wegen der Arcaden", so Bienen.

"Aus unserer Erfahrung wird es zwei Schübe geben", sagt Mfi-Vorstand Christof Glatzelt. "Den ersten, sobald Rechtssicherheit herrscht, und den zweiten, sobald die Kräne stehen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort