Therapiebegleithunde in Mönchengladbach Zertifizierte Therapeuten auf vier Pfoten

Mönchengladbach · Zehn Monate lang wurden sie zu Therapiebegleithunden ausgebildet . Die neun Vierbeiner werden in der Förderschule, in Palliativabteilungen, im Altenheim und in der Familienhilfe eingesetzt – zum Trösten und Aufmuntern.

 Geschafft! Und das haben die Mensch-Hund-Teams jetzt schriftlich. Nach ihrer erfolgreich abgeschlossenen Prüfung bekamen sie ein Zertifikat.

Geschafft! Und das haben die Mensch-Hund-Teams jetzt schriftlich. Nach ihrer erfolgreich abgeschlossenen Prüfung bekamen sie ein Zertifikat.

Foto: Raupold

Zehn Monate lang wurden sie zu Therapiebegleithunden ausgebildet . Die neun Vierbeiner werden in der Förderschule, in Palliativabteilungen, im Altenheim und in der Familienhilfe eingesetzt — zum Trösten und Aufmuntern.

Sehr emotional ging es in der Familienbildungsstätte an der Hansastraße zu. Die neun Absolventen der Zusatzausbildung "Tiergestützte Therapie mit Ausbildung eines eigenen Therapiebegleithundes" beka-men zur ihrer erfolgreich abgeschlossenen Prüfung ein Zertifikat überreicht.

Zu diesem Anlass hatte Ausbildungsleiterin Katrin Meyer einen Film zusammengestellt, der die Mensch-Hund-Teams während ihrer zehnmonatigen Ausbildung zeigt. Da kullerten so manche Tränen bei den Absolventen und die Hunde bekamen zur Anerkennung eine extra Streicheleinheit. Und genau das macht die Arbeit mit Tieren aus. Denn sie wecken Emotionen, lösen Empfindungen aus und lassen die Menschen für einen Moment ihren Alltag vergessen. "Aufgrund dieser Fähigkeiten setzen wir Hunde als Therapiebegleiter ein, und machen uns ihre positiven Eigenschaften zunutze", sagt Katrin Meyer.

Doch nicht jeder Hund ist als Therapiebegleiter geeignet. So musste jedes der neun Mensch-Hund-Teams im Vorfeld der Ausbildung einen Eignungstest bestehen. Hierbei wird vor allem das Wesen des Hundes getestet. Wie reagiert er auf laute oder knallende Geräusche, Menschen mit Krücken und Gehbehinderungen? Was macht er, wenn er grob angefasst wird oder man ihm etwas wegnehmen will? Was passiert, wenn ein Mensch vor ihm zu Boden fällt und wie ist der allgemeine Grundgehorsam des Tieres?

"Dieser Test zeigt uns den Ist-Zustand der Hunde. Wo haben sie Probleme, was ist machbar mit dem Vierbeiner und was nicht. Es war toll zu beobachten, wie sich die einzelnen Teams in den zehn Monaten ihrer Ausbildung entwickelt haben", sagt Rita Huber, Hundetrainerin und Tiertherapeutin. In acht Unterrichtsblöcken haben die Absolventen gelernt, wie der eigene Hund seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechend tiergerecht in der Therapie mit Menschen eingesetzt werden kann. Hierzu gehört es auch, seinen Hund perfekt lesen zu können, damit er nicht über seine Grenzen hinausgehen muss und weiterhin Spaß an seiner Arbeit hat.

Die Inhalte der Ausbildung werden sowohl durch theoretischen Unterricht der Fachdozenten als auch durch das Einbringen der fachlichen Grundqualifikationen der Teilnehmer erarbeitet. Dabei werden Kenntnisse aus den unterschiedlichsten Bereichen vermittelt. So zum Beispiel aus der Psychologie, der Medizin oder der Pädagogik. Und der Bedarf an tiergestützter Therapie ist groß. So ist die im März startende Ausbildung bereits ausgebucht. 1500 Euro kostet es, seinen Hund bei der Familienbildungsstätte als Therapiebegleiter auszubilden. Grundvoraussetzung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung des Hundehalters im pädagogischen oder therapeutischen Bereich.

Zudem muss der Hund zum Zeitpunkt der Prüfung mindestens 18 Monate alt sein.

(sibr)
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