Moers An 60 Straßen wird bald Lärm gemessen

Moers · Neue Messungen in Moers sollen Lärmquellen identifizieren und beseitigen helfen. Die Straßen stehen bereits fest.

 Lärmkarte aus dem Jahr 2012: Je roter, desto lauter. Besonders laut ist es naturgemäß im Bereich der Autobahnen.

Lärmkarte aus dem Jahr 2012: Je roter, desto lauter. Besonders laut ist es naturgemäß im Bereich der Autobahnen.

Foto: Planersocietät Dortmund

Mit einer sogenannten Lärmkartierung will die Stadtverwaltung Orte auf dem Moerser Stadtgebiet identifizieren, an denen es zu laut ist. 60 Stellen, Straßen und Kreuzungen, sind dafür ausgewählt worden, wie Rita Lasson-Ploß vom städtischen Fachbereich Umwelt gestern auf Anfrage erläuterte. Ein durch die Stadt beauftragtes Büro werde an diesen Stellen Kameras einsetzen, die den Verkehr zählen. Die fertigen Lärmkarten sollen dann nach den Sommerferien der Politik und den Bürgern vorgestellt werden. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen Maßnahmen diskutiert werden, wie der Lärm in Moers weiter reduziert werden kann.

Die Lärmkartierung ist eine EU-Vorschrift aus der Umgebungslärmrichtlinie. "Moers als Großstadt mit über 100.000 Einwohnern muss diese Lärmkartierung alle fünf Jahre vornehmen", erklärte Rita Lasson-Ploß. Sie betonte, dass die Kameras ausschließlich den Verkehr zählen, nicht aber Kennzeichen oder Gesichter erfassen.

Es ist die zweite Lärmkartierung in Moers: Bei der ersten Zählung im Jahr 2012 waren bereits Stellen identifiziert worden, an denen es zu laut ist. "Wir können dann reagieren, etwa mit Tempo 30, wie etwa im Bereich der Wilhelm-Schröder-Straße", sagte Rita Lasson-Ploß.

Wo jetzt im zweiten Durchgang gezählt wird, kann die Stadtverwaltung nicht willkürlich festlegen. "Wir dürfen nur an Straßen zählen, die von mehr als 8200 Kraftfahrzeugen pro Tag befahren werden", erläuterte Rita Lasson-Ploß. Das beauftragte Dortmunder Büro greift dabei auf die Ergebnisse der ersten Lärmkartierung zurück. Bei der Kartierung vor fünf Jahren hatte die Stadt vorwiegend menschliche Zähler eingesetzt. "Die Kameras arbeiten aber viel genauer", sagte Rita Lasson-Ploß.

Während bei der ersten Zählung die Industrieanlagen in Moers noch außen vor waren - damals war die Bezirksregierung noch zu dem Ergebnis gekommen, dass es lärmintensive Industrieanlagen und Gewerbeanlagen in Moers nicht gebe, prüft die Bezirksregierung diesmal in zwei Fällen auch Industrie-/Gewerbebetriebe. Welche Unternehmen dies konkret sind, wollte die städtische Mitarbeiterin allerdings noch nicht sagen. Für die Eisenbahnstrecke Duisburg-Moers-Xanten muss das Eisenbahnbundesamt eine eigene Lärmkartierung vornehmen.

(RP)
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