Kamp-Lintfort Das kommt nach der Zeche

Kamp-Lintfort · Die Zukunft auf dem Gelände des Bergwerks West nimmt Gestalt an: Die Sieger der von RAG und Stadt ausgelobten Ideenkonkurrenz stellen ihre Vorschläge für das 40 Hektar große Areal am 21. November erstmals öffentlich vor.

 Das Dortmunder Architektenbüro SPAP lieferte den Sieger-Entwurf für die städtebaulichen Part.

Das Dortmunder Architektenbüro SPAP lieferte den Sieger-Entwurf für die städtebaulichen Part.

Foto: Stadt

Ein Teil der Bergbau-Geschichte bleibt erhalten, wenn am 31. Dezember die Kohleförderung auf dem Bergwerk West in Kamp-Lintfort eingestellt wird: Behutsam hat das Team des Architektenbüros SPAP Dortmund Bestandsgebäude des Bergwerks West in seinen Entwürfen eingearbeitet: Die Fördermaschinenhäuser, Zentralwerkstatt, Schacht II, Lohnhalle und Schirrhof bilden das zentrale Quartier in den Entwürfen der Architekten und Stadtplaner um Kai Stege.

Sie haben sich in der von RAG und der Stadt ausgelobten Ideenkonkurrenz mit ihren Ideen für den städtebaulichen Part auf dem 40 Hektar großen Gelände im Herzen Kamp-Lintforts durchgesetzt. Die Landschaftsarchitekten vom Berliner Atelier Loidl überzeugten mit ihren Vorschlägen zur Landschaftsgestaltung. In der fünften öffentlichen Arena im Rahmen des Masterplanverfahrens am 21. November erfahren die Kamp-Lintforter, wie die Zukunft auf dem 40 Hektar großen Areal im Herzen der Stadt aussehen kann.

Das Büro SPAP kennt sich mit der Entwicklung solcher Industrieflächen aus. "Das ist Städtebau im großen Stil. Es geht nicht nur darum, die Fläche zu planen. Sie muss in die Stadt integriert werden", erklärt Kai Stege. Das ist dem Architektenbüro in Kamp-Lintfort wohl gelungen. Das Preisgericht mit Professor Christa Reicher an der Spitze lobte, dass sich durch die Konzentration auf wenige der denkmalgeschützten Bestandsgebäude und ergänzende Neubauten eine interessante Silhouette ergeben würde. Die Erschließung des Areals über zwei Kreisverkehre gefiel der Jury ebenso wie der ungewöhnliche Umgang mit dem Thema Wasser mit Kanälen und Becken.

SPAP schlägt die Entwicklung von Quartieren mit Gewerbe, Wohnraum und Dienstleistungen vor. Als Herzstück für den nördlichen Bereich des Zechenareals sieht das Dortmunder Büro zum Beispiel das "Wohn-Palais Friedrich-Heinrich", eine verschieden bespielbare Wohnstruktur in Form eines Hufeisens mit Blickrichtung auf die Goorley und den "Kampanile". Gemeint ist der Turm von Schacht I. Stege und sein Team machen sich für den Erhalt stark: "Der Turm ist eine eindrucksvolle Schachtkonstruktion nicht nur in Kamp-Lintfort, sondern im ganzen Ruhrgebiet", heißt es im Konzept des Büros.

Die Landschaftsarchitekten vom Atelier Loidl sehen für die Freiflächen einen dicht bewaldeten Auenwald mit der renaturierten Großen Goorley und nutzungsoffene Wiesenflächen vor. "Es ist schon eine spezielle Aufgabe", betont Bernd Joosten, Mitinhaber des Ateliers Loidl, das für die Entwicklung größerer Parklandschaften bekannt ist. Mit seinen 40 Hektar sei das Areal fast zu groß für eine Stadt wie Kamp-Lintfort. "Für uns ist es reizvoll, in großen Maßstäben zu denken", betont Joosten. Die Berliner Landschaftsarchitekten entwickelten auch Ideen für die Teilbereiche mit belasteten Untergründen. Bis zum 21. November haben beide Sieger-Büros Zeit, ihre Entwürfe für das Areal zusammenzuführen.

(RP/ac)
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