Neukirchen-Vluyn Halde: Elektroparty mit Panoramablick

Neukirchen-Vluyn · Vor fünf Bühnen feierten 3500 Technofans das "Heaven & Hill"-Festival auf dem Plateau der Halde Norddeutschland.

 Die vornehmlich jungen Musiker des "Heaven & Hill"-Festivals tanzten und genossen den Tag auf der Halde Norddeutschland.

Die vornehmlich jungen Musiker des "Heaven & Hill"-Festivals tanzten und genossen den Tag auf der Halde Norddeutschland.

Foto: Klaus Dieker

Vor fünf Bühnen feierten 3500 Technofans das "Heaven & Hill"-Festival auf dem Plateau der Halde Norddeutschland.

Schon am Fuß der Halde Norddeutschland ist er dumpf zu hören, der Bass hämmernder Technomusik. 102 Meter höher, auf dem Haldenplateau, schallt er hemmungslos. Dazu tanzen leicht bekleidete Menschen, stoßen die Arme zum Takt in die Luft, während sich die Wolken allmählich dunkellila färben und die Sonne über dem Ruhrgebiet untergeht. Höher lässt es sich in der Region nicht feiern als beim "Heaven & Hill" Festival — unter dem Himmel auf dem Hügel.

Nach einem erfolgreichen Festivaldebüt im vergangenen Sommer ist am Samstag die zweite Technoparty auf der Halde zwischen Neukirchen-Vluyn und Krefeld gestiegen. Zu ihren Füßen konnte Organisator Tobias "Tobi Montana" Schladitz bereits bei "Heile Welt" im Juni rund 2500 Fans der elektronischen Musik begrüßen. Am Wochenende pilgerten an die 3500 Besucher auf das Haldenplateau, 500 mehr als 2012. Sie verteilten sich auf die fünf Festivalbühnen, die jeweils eine andere Musikfarbe mit passender Dekoration zum Besten gaben: Die "Silver Stage" spielte Techno unter glitzernden Diskokugeln, Trance gabs vor der "Yellow Stage" und die "Black Stage" legte den Schwerpunkt auf Hardcore. Besonders beliebt waren die Elektrobeats im Hexenhouse vor der "Red Stage" sowie Housemusik à la Heile Welt auf der "Green Stage". Hier gaben sich am Samstagabend zwei der derzeit angesagtesten Elektrokünstler den Plattenteller in die Hand: M.A.N.D.Y und Oliver Schories.

Insgesamt 40 Künstler brachten die Halde zum Beben, ein hoher Organisationsaufwand für Schladitz und sein Team. Neben den DJs galt es, den Transfer der Festivalbesucher zu koordinieren: Vier Shuttlebusse fuhren in Schleife vom Moerser Bahnhof über die beiden Parkplätze bis zur ersten Serpentine. Von dort aus mussten 100 Höhenmeter zu Fuß zurückgelegt werden, die Himmelsleiter blieb aus Sicherheitsgründen gesperrt. Auf halber Strecke wartete an der "Pausentheke" das erste Bier als Wegzehrung. Oben angekommen erstreckte sich das Festivalgelände wie eine wummernde Technofestung über den Dächern des Ruhrpotts, die bunte Bühnenbeleuchtung strahlte der Dämmerung entgegen, also wolle der Tag kein Ende nehmen. Die Sonnenbrille nahmen die meisten Festivalbesucher nicht ab. Mitten in der tanzenden Menge: Daniela Ziegler. Mit einem Blumenkranz im dunklen Haar und langem Sommerrock dreht sich die 36-Jährige zur Elektromusik. "Ich liebe es, draußen im Wind zu tanzen", sagt sie, "da sieht man sich — nicht so wie im dunklen Club." In den Klub Kobra ging's zur Aftershow Party.

Bis zum fünfjährigen Festivalbestehen möchte Organisator Tobias Schladitz weiter wachsen: Eine zusätzliche Hauptbühne auf dem Haldenplateau ist sein Ziel.

(RP)
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