Moers Theater hilft Kita-Kindern fürs Leben

Moers · Feuertaufe bestanden: Gestern feierten Katja Stockhausen und Yvonne Keßel Premiere mit ihrem Resilienztheater für Kinder.

 Katja Stockhausen (links) und Yvonne Keßel präsentierten gestern im SCI-Kinderhaus an der Kirschenallee das Figurentheaterstück "Wie kommt der Maulwurf aus dem Loch".

Katja Stockhausen (links) und Yvonne Keßel präsentierten gestern im SCI-Kinderhaus an der Kirschenallee das Figurentheaterstück "Wie kommt der Maulwurf aus dem Loch".

Foto: Klaus Dieker

Mehrere Monate lang waren sie untergetaucht, die beiden Theaterfrauen Yvonne Keßel aus Meerbusch und Katja Stockhausen aus Moers, um ein gemeinsames Projekt aus der Taufe zu heben. Gestern dann tauchten sie wieder auf. Und mit ihrem Erscheinen erblickte auch ihr erstes gemeinsam entwickeltes Theaterstück "Wie kommt der Maulwurf aus dem Loch" das Licht der Welt. Premiere der Figurentheateraufführung war gestern das SCI-Kinderhaus in der Kirschenallee. Eingeladen waren Kinder der Einrichtung, pädagogische Fachkräfte, Förderer und Unterstützer des Projektes.

Um es vorwegzunehmen: Idee und Konzeption, Form und Inhalt des Stückes sowie Produktion und Rezeption der Inszenierung lösten sich in großem Wohlgefallen aller vollends auf. Ziel der Theatermacherinnen ist es, möglichst das Gesamtpaket des Projektes in Kindertageseinrichtungen von Moers und darüber hinaus anzubieten.

Das Projektpaket besteht aus besagtem Theaterstück, Ergänzungsworkshops für Kinder, Elternvorträgen sowie Kombinationsveranstaltungen für pädagogische Fachkräfte. Inhaltlich geht es bei dem Projekt um das Thema Resilienz. Unter Resilienz versteht man die seelische Widerstandsfähigkeit. Resilienz ist gewissermaßen das Immunsystem der Seele. Mit ihr wird die innere Stärke eines Menschen bezeichnet, Konflikte, Niederlagen und Lebenskrisen wie schwere Erkrankungen und Unfälle, Tod und Trennungen oder sonstige Schicksalsschläge sowie traumatischen Erfahrungen zu meistern. Keßel und Stockhausen wollen mit dieser Arbeit Kindern eine solche Unverwüstlichkeit ihrer Seelen durch "Stärkung ihrer Kompetenzen" und ein "Miteinander wachsen" angedeihen. Diese Resilienz-Faktoren machen die beiden Frauen mit und in ihrem Stück gut sichtbar und inhaltlich anschaulich: So entdeckt an einem schönen Montagmorgen im Wiesenland Schweinchen Schnorki einen Erdhaufen. Was für ein Glück, denkt er sich und läuft los, allen seinen Wiesenfreunden davon zu erzählen. Und so eilen nach und nach Hund Harry, Hase Hopps, Katze Karla, Fuchs Fritz und Bär Brummi zu dem Hügel, um mit ihren besonderen Fähigkeiten das unbekannte Wesen hervorzulocken. Und siehe da, ein Maulwurf lugt aus dem Erdreich. "So ein Glück!"

Erzählt wird die Geschichte von beiden Spielerinnen, die als Wölkchen auftreten, nebst ihren sieben charmanten Handpuppen. Angesprochen werden Kinder im Alter zwischen drei und sieben Jahren. 30 Minuten dauert die Vorstellung. Und so ist zeitlich durchaus Platz, dem Stück mit seinem (traumhaften) Anfang, ein dramaturgisch notwendiges, schlüssiges Ende noch hinzuzufügen. Dann nämlich ist Wiesenland letztlich überall.

Anfragen zu Auftritten richten Interessierte per E-Mail an info@mehrsein.theater oder telefonisch, 0176 23481849. Weitere Informationen enthält die Homepage www.mehrsein.theater

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