Nettetal Jung-Ingenieure von der Gesamtschule

Nettetal · Im Technik-Unterricht erleben Schüler, wie spannend Ingenieurwissenschaften sind. Auch viele Mädchen wählen das Fach. Schon acht Schüler entschieden sich nach dem Abitur für ein entsprechendes Studium

 Lehrer Jan Melzer (r. im Kapuzenpulli) zeigt Schülern der Gesamtschule Nettetal aus der Stufe 13 den 3D-Drucker im Technikraum.

Lehrer Jan Melzer (r. im Kapuzenpulli) zeigt Schülern der Gesamtschule Nettetal aus der Stufe 13 den 3D-Drucker im Technikraum.

Foto: jobu

Andere klagen nur, die Städtische Gesamtschule Nettetal in Breyell handelt: "Wir brauchen in Deutschland dringend junge Ingenieure", sagt Lehrer Jan Melzer. Deshalb leiste die Gesamtschule "einen kleinen Beitrag für die Region", um diesem Fachkräftemangel zu begegnen - und bietet das Fach Technik in der Oberstufe an. Laut Melzer mit Erfolg: "Bereits acht Absolventen haben ein Ingenieurstudium aufgenommen."

Seit vier Jahren gibt es in der Oberstufe "Technik" als Wahlfach. Die Gesamtschule ist zudem Mitglied im Netzwerk "Zukunft durch Innovation" (ZDI) - und ein Standort des Netzwerks im Kreis Viersen. Der Technik-Unterricht findet darum auch im ZDI-Anbau statt: Neben Computern samt Zubehör finden sich dort auch Experimentier-Stationen. Und zum "möglichst praxisorientierten Unterricht" gehören Themen wie Recyclingverfahren, Transistoren in verschiedenen Anwendungen oder Ventilsteuerung in pneumatischen Anlagen.

Außer ZDI ist ein weiteres Kürzel Markenzeichen der Schule: MINT für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik. Weil jetzt die erneute Zertifizierung als "MINT-Schule NRW" ansteht, zieht Melzer eine Bilanz des Technik-Unterrichts: "Unsere Gesamtschule bietet als einzige im Kreis Viersen das Fach Technik in der Sekundarstufe II an." Dabei stellt der Lehrer für Technik und Erdkunde bei vielen Schülern eine "Begeisterung für eine technische Bildung im höchsten deutschen Schulabschluss" fest - und sieht das als erfreulichen Erfolg der Arbeit der Schule an.

Als positiv registriert Melzer auch, dass von den Technik-Schülern rund ein Drittel Mädchen sind - unter den Ingenieuren in Deutschland hingegen sind nur knapp über zehn Prozent Frauen. "Gute Berufsaussichten für Ingenieure" prognostiziert Melzer und gibt deshalb im Technik-Unterricht auch "einen Einblick in ein anschließendes Ingenieurstudium". Davon profitieren mittlerweile sechs Abiturienten und zwei Abiturientinnen des letzten und vorletzten Schuljahres: Sie haben sich für ein Studium im Bereich Ingenieurwesen entschieden.

"In meinem Maschinenbau-Studium tauchen viele Inhalte des Technikunterrichts wieder auf", bestätigt auch Robin Maahsen, der sein Abi an der Gesamtschule machte und nun an der Rheinisch-Westfälichschen Technischen Hochschule in Aachen studiert. Ähnlich sieht das Erwin Kraus, der nach dem Abi in Breyell ebenfalls ein Maschinenbau-Studium in der Kaiserstadt aufnahm: "Ich würde schon sagen, dass mich der Technikunterricht bei meiner Studienwahl beeinflusst hat." Und bald dürften, so Melzer, weitere "künftige Ingenieure aus Nettetal" dazukommen: In den laufenden Technikkursen hätten bereits fünfzehn Schüler konkret entsprechende Berufswünsche geäußert.

(jobu)
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