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Nettetal Prozessauftakt gegen die Nettetaler Automatensprenger

Nettetal · Die vierköpfige Bande versuchte vergeblich, ein Dutzend Geldautomaten zu öffnen. Der Sachschaden liegt bei 850.000 Euro, die Beute bei null Cent

 Bei der Sprengung am 22. Dezember 2015 entstand ein Sachschaden von rund 110.000 Euro.

Bei der Sprengung am 22. Dezember 2015 entstand ein Sachschaden von rund 110.000 Euro.

Foto: Jungmann

Zwei Tage vor Heiligabend legten Tresorsprenger eine Postfiliale in Lobberich lahm. Seit gestern müssen sich die mutmaßlichen Täter vor dem Klever Landgericht verantworten. Insgesamt zwölf Mal schlugen die Täter in Städten am Niederrhein zu, machten auch vor Filialen, über denen Menschen wohnen, nicht Halt. Gestern bekannten sich die vier Angeklagten aus Bedburg-Hau und Kleve zu den Taten.

Versuchter schwerer Bandendiebstahl, Herbeiführen von Sprengstoffexplosionen und Sachbeschädigung in mehren Fällen lauten die Tatvorwürfe, die Oberstaatsanwalt Guido Schulz den 27, 28, 28 und 34 Jahre alten Angeklagten zur Last legte. Obwohl keine einzige ihrer vielen Sprengungen und Sprengversuche den erwünschten Erfolg brachte - das Quartett erbeutete nicht einen Cent - machten sie immer weiter.

Offenbar hatten die Angeklagten, die sich teils untereinander kaum kannten, zur gleichen Zeit begonnen, Häuser zu bauen, und sich bei den Kosten gehörig verkalkuliert. Einer spielte zudem regelmäßig im Casino. Ein anderer hatte gerade seinen Job als Lagerist verloren. Man brauchte Geld. Der Älteste der Bande fühlte sich als Metallfacharbeiter ausreichend qualifiziert, die schwer gepanzerten Automaten zu knacken. Mit einem Bohrer, so der Plan, wollte man den Geräten zu Leibe rücken, dann Gas einleiten und schließlich eine Explosion herbeiführen. Den Rest besorgte Youtube: Bevor sie zur Tat schritt, schaute sich die Bande auf dem Internet-Videoportal Filme von Automaten-Sprengungen an.

Insgesamt soll die Bande einen Schaden von etwa 850.000 Euro verursacht haben. Beute: null Cent. In der Lobbericher Postbank richteten die Täter einen Schaden von rund 110.000 Euro an. Eine Sonderermittlungskommission des Landeskriminalamtes schnappte die Bande einen Tag nach der missglückten Sprengung.

Der Prozess wird im Juli fortgesetzt.

(bil)
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