Nettetal Tod nach Familienfeier

Nettetal · Eine Geburtstagsfeier endete am Sonntag in Leutherheide tragisch. Die Schwiegertochter der Jubilarin wurde getötet. Unter dringendem Tatverdacht steht der 40-jährige Ehemann des Opfers.

 Am Ortseingang weisen noch eine paar rote Luftballons auf das fröhliche Familienfest hin, das so tragisch endete.

Am Ortseingang weisen noch eine paar rote Luftballons auf das fröhliche Familienfest hin, das so tragisch endete.

Foto: Günter Jungmann, Marc Schütz

Eine Familienfeier hat am frühen Sonntagmorgen in Leutherheide ein furchtbares Ende genommen: Eine 41-jährige Frau aus Viersen wurde ersten Erkenntnissen zufolge getötet. Dringend tatverdächtig ist der Mann des Opfers. Nach Informationen der RP handelt es sich bei dem 40-Jährigen um den Sohn der Gastgeberin. Die Schaagerin hatte das Lokal gemietet, um dort mit vielen Gästen ihren 60. Geburtstag zu feiern. Zunächst soll es auch ein harmonisches Fest gewesen sein — doch um 2.48 Uhr wurde die Polizei verständigt.

 Gespenstisch ruhig ist es nach der ereignisreichen Nacht "Beim Leutherheider".

Gespenstisch ruhig ist es nach der ereignisreichen Nacht "Beim Leutherheider".

Foto: Günter Jungmann

"Nach ersten Erkenntnissen könnten innerfamiliäre Gründe zu dem tragischen Ereignis geführt haben", teilte die Polizei gestern mit. Nähere Details nannte sie nicht. Das Opfer wurde noch am Sonntag obduziert. Das Ergebnis der Untersuchung wollte die Polizei aber ebenfalls noch nicht mitteilen. Am heutigen Mittag soll es eine umfassende Erklärung zum Ermittlungsstand geben, sagte Willy Theveßen, Sprecher der Mönchengladbacher Polizei.

Die Gäste der Feier und die Angestellten des Lokals haben von der Tat wohl nichts mitbekommen, da diese sich in einem der Gästezimmer abgespielt haben soll, als das Fest schon vorüber war. Marco Borger, Pächter des Lokals "Zum Leutherheider", ließ durchblicken, dass die Frau auf ihrem Zimmer gefunden wurde. "Sechs oder sieben Pärchen, die an der Feier teilgenommen haben, hatten Zimmer gemietet. Die meisten sind gegen zwölf Uhr ins Bett gegangen, habe ich gehört", sagte Borger sichtlich bewegt. "Und manche sind von der Kripo geweckt worden", so Borger weiter.

Unterdessen verlässt ein mit kleinen Koffern bepacktes Paar das Haus und fährt mit einem Auto mit Berliner Kennzeichen davon. Eigentlich hätte die Familienfeier mit einem gemütlichen Frühstück der Übernachtungsgäste ausklingen sollen. Stattdessen versiegeln Beamte das Zimmer, in dem sich die Tat abgespielt hat, und befragen die Partygäste.

Es soll eine "harmonische und tolle Feier" gewesen sein, berichtet Pächter Marco Borger, der an dem Abend selbst nicht im Lokal war. Seine Frau und Servicekräfte hätten am Morgen zahlreiche Polizeifahrzeuge und Beamte in Schutzanzügen gesehen, als sie zur Gaststätte kamen. Bis auf weiteres dürfen sie die Räume nicht betreten.

"Wenn man eine solche Nachricht bekommt, hält man das erst mal für einen Scherz", sagt der Ur-Leutherheider Marco Borger, der das Lokal vor einiger Zeit gepachtet hat und es eigentlich weiterentwickeln wollte. Aber durch ein solches Ereignis ist man natürlich gebrandmarkt."

(RP/ila)
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