Neukirchen-Vluyn Das Radeln fürs Klima ist nur der Anfang

Neukirchen-Vluyn · Ab sofort läuft in Neukirchen-Vluyn die "Stadtradeln"-Aktion für ein besseres Klima. Das soll aber nur der Einstieg sein. Kommende Woche berät die Politik über ein "klimafreundliches Mobilitätskonzept", das Ziele bis ins Jahr 2020 definiert.

 Kurt Best (3.v.l.) hat gestern seine Autoschlüssel abgegeben. In den nächsten Wochen wird er alle Wege mit dem Fahrrad zurücklegen und so als "Stadtradel-Star" mit gutem Beispiel vorangehen. Bei dem offiziellen Start der Stadtradel-Aktion waren auch Bürgermeister Harald Lenßen (Mitte) und Klimaschutzmanager Stephan Baur (2.v.l.) vor Ort. Ebenfalls mit dabei: das Lastenfahrrad "Nela" der Stadt.

Kurt Best (3.v.l.) hat gestern seine Autoschlüssel abgegeben. In den nächsten Wochen wird er alle Wege mit dem Fahrrad zurücklegen und so als "Stadtradel-Star" mit gutem Beispiel vorangehen. Bei dem offiziellen Start der Stadtradel-Aktion waren auch Bürgermeister Harald Lenßen (Mitte) und Klimaschutzmanager Stephan Baur (2.v.l.) vor Ort. Ebenfalls mit dabei: das Lastenfahrrad "Nela" der Stadt.

Foto: Verwaltung

Für Kurt Best ist in den nächsten Wochen Beinarbeit angesagt: Der CDU-Ratsherr und stellvertretende Bürgermeister hatte sich bereit erklärt, als "Stadtradel-Star" sozusagen das prominente Gesicht der Aktion in Neukirchen-Vluyn zu sein. Bis Ende September macht er nun alle Besorgungen mit dem Fahrrad, seinen Autoschlüssel hat er gestern an Bürgermeister Harald Lenßen abgegeben.

Die Stadtradelaktion, die gestern begann und bis zum 29. September läuft, soll ein Zeichen gegen die Belastung durch CO2 setzen, jenem Gas, das laut Wissenschaft den Klimawandel begünstigt.

Neben solchen öffentlichkeitswirksamen Aktionen soll die Stadt Neukirchen-Vluyn jedoch ein komplettes "klimafreundliches Mobilitätskonzept" bekommen. Darüber wird der Stadtentwicklungsausschuss in der kommenden Woche beraten. Gefördert werden sollen dadurch alle Möglichkeiten, von A nach B zu kommen, für die kein gesonderter CO2-Ausstoß nötig ist. "Wir möchten alle Verkehrsträger an einen Tisch bekommen", sagt Stephan Baur, der Klimaschutzmanager der Stadt. Das ist übrigens auch die Voraussetzung für eine Förderung der Maßnahme durch Zuschüsse, die etwa die Hälfte der nötigen Summe ausmachen. Insgesamt geht die Verwaltung von 35.000 Euro Kosten aus.

"Durch die Förderung von Fuß- und Radwegeverkehr, Optimierung des Individualverkehrs sowie dem Einsatz von Elektromobilität und der Stärkung des ÖPNV's wird der klimafreundlichen Entwicklung des Verkehrs Rechnung getragen", heißt es in der Vorlage der Verwaltung für den Stadtentwicklungsausschuss. Auch für ältere Bürger sei eine Stadt, in der man sich, ohne ans Auto gebunden zu sein, gut bewegen könne, attraktiv.

Konkret soll überlegt werden, wie man beispielsweise mehr Pendler bewegen kann, auf den ÖVPN umzusteigen, Konzepte wie Car-Sharing zu unterstützen, bessere Bedingungen für Radler und Fußgänger zu schaffen. Auch die Ausweitung der Elektromobilität soll dazu gehören. Zwar gebe es am Leineweberplatz bereits eine Ladestation, eine weitere sei an der Hochstraße geplant, doch es müssten noch mehr Angebote geschaffen werden.

Stephan Baur versichert, dass kein Öko-Katalog mit Regeln geplant ist, mit denen Autofahrer oder Firmen, die auf Lkw-Verkehr angewiesen sind, gepiesackt werden sollen. "Im Gegenteil, das Konzept soll zusammen mit den Bürgern erarbeitet werden." Das Zielszenario ist laut Ausschussvorlage "eine potenzielle Einsparung verkehrsbedingter Treibhausgasemissionen von fünf Prozent für den Sektor Verkehr".

Grundsätzlich soll der Verkehr gleichmäßiger verteilt werden, im Moment sieht es so aus, dass 64 Prozent mit dem eigenen Auto oder Zweirad unterwegs sind, 5,5 Prozent mit dem Nahverkehr, 16 Prozent per Fahrrad und 14.5 Prozent zu Fuß. In der Kreisstadt Wesel beispielsweise sei man weiter: Dort sind 22,2 Prozent mit dem Fahrrad unterwegs.

(s-g)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort