Neukirchen-Vluyn Enkelin von Missionsgründer Doll stirbt mit 101 Jahren
Neukirchen-Vluyn · Im gesegneten Alter von 101 Jahren ist Margarete Reifner, die Enkelin des Missionsgründers Ludwig Doll, gestorben. Das teilte die Familie nun mit. Geboren wurde sie als Tochter des Missionars Friedrich Schlipköter und seiner Frau Clara, geborene Doll, in der Nähe von Semerang auf Java. Ludwig Doll, der Großvater, war Gründer der Neukirchener Mission und zweiter Pfarrer nach Andreas Bräm. Nach dessen frühen Tod heiratete ihre Großmutter Elise Doll Julius Stursberg, der die Mission übernahm und das heutige Gymnasium gründete, das seine Stieftochter Elisabeth Doll leitete.
Margarete Reifner, die mit 17 Jahren ihr Abitur machte, wurde 1935 Krankenschwester in Düsseldorf und heiratete 1944 Egon Reifner (1916-1980), der als Kreisjugendwart des Kreises Moers sowie in vielen ehrenamtlichen Funktionen des CVJM und der Kirche weit über den Kreis bekannt wurde. Während Egon Reifner in der Jugendarbeit aufging, führte Margarete Reifner faktisch von 1946 bis 1996 das Haus Stursberg-Reifner, in dem zeitweise über 50 Jungen lebten. Margarete Reifner siedelte im Jahr 2000 nach Reinbek bei Hamburg um, wo sie in der Nähe ihrer Kinder wohnte. In dem betreuten Wohnheim engagierte sie sich und betreute Kranke. 30 Mitbewohner hoben bei der Nachfeier ihr Engagement hervor.
Udo Reifner aus Hamburg, der Sohn der Verstorbenen, schreibt: "Die Urgroßmutter Elise Paschen vom Paschenhof, den ihr Vater, der vom Averdunkshof stammte, übernahm, hatte die Grundstücke für Mission und Waisenhaus mitgebracht. Mit ihrer Heirat mit Doll und dann Stursberg sowie einem Jahr eigenständiger Leitung in der Zwischenzeit steuerte sie die Werke in Neukirchen mit. Sie sorgte auch dafür, dass ihre Töchter und Enkelinnen eine höhere Ausbildung erreichten und in vielen Funktionen aktiv waren."
Margarete Reifner hinterlässt zwei Kinder, sechs Enkel und sechs Urenkel. Sie wird morgen, Freitag, nach dem Trauergottesdienst um 14 Uhr, den Bischof a. D. Peter Krug in der Dorfkirche hält, auf dem Dorffriedhof im Familiengrab beigesetzt.
