Neuss 200 Erzieher demonstrieren vor dem Neusser Rathaus

Neuss · Der Streik der Erzieher in den Kitas des Rhein-Kreises hat gestern die Neusser Innenstadt erreicht. Mehr als 200 Frauen und Männer aus den Kindertagesstätten der Region beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben an einer Demonstration in der Innenstadt. Kita-Mitarbeiter aus Neuss, Grevenbroich, Meerbusch und Kaarst zogen mit lauten Pfiffen von der Einrichtung am Wasserturm zum Markt vor das Rathaus. Am Vortag hatten sie in Kaarst demonstriert. "Die Arbeitgeber sollen endlich ein vernünftiges Angebot machen", sagte Reiner Dankelmann, Vorsitzender der Gewerkschaft Komba in Neuss.

Die Tarifverhandlungen zwischen Erziehern und kommunalen Arbeitgeberverbänden gehen bereits in die vierte Woche. Die Gewerkschaften fordern eine höhere Eingruppierung der bundesweit rund 240 000 Erzieher und Sozialarbeiter. Das würde laut Gewerkschaft Verdi zu Einkommensverbesserungen von im Schnitt zehn Prozent führen. Die Verhandlungen gingen gestern zunächst noch ohne Ergebnis weiter.

Die Streiks in Neuss werden in dieser Woche fortgesetzt, betonte der Neusser Komba-Vorsitzende Dankelmann. Derweil wächst der Ärger bei Eltern, die ihre Kinder anderweitig unterbringen müssen. "Das kann ich natürlich verstehen, Streik ist für niemanden angenehm", sagte Dankelmann. "Es ist das letzte Mittel im Arbeitskampf."

Nach Angaben des Neusser Trägers Lukita sind nur zwei der neun ehemals städtischen Einrichtungen nicht vom Streik betroffen. Der Betrieb in den Kitas Sternschnuppe und Wetterhäuschen läuft normal weiter. Die Kita Wasserturm wird bestreikt, ebenso wie die Kleine Freiheit und Meertal. Bei den zwei letzteren wurden in Kooperation mit anderen Kitas Notgruppen eingerichtet. Die sind in den Kitas Kleine Welt (auch für Kleine Freiheit), Lessingplatz (am Freitag wie geplant geschlossen), am Obertor und in der Kita Pusteblume (auch für die Kita am Wasserturm) eingerichtet.

(angr)
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